1887 erschien die erste Geschichte um Sherlock Holmes und Dr. Watson – die Idee eines genialen Meisterdetektivs mit Drogenproblemen und einer treuen Begleitung fasziniert allerdings bis heute. „Sherlockiana“ heißt das Fandom. 2012 erfuhr es mit der US-amerikanischen Fernsehserie Elementary eine moderne Neuauflage, die einiges verändert. Denn neben Johnny Lee Miller als Holmes spielt mit Lucy Liu erstmals eine Frau Watson. In einer Fiktion, deren Literaturgesellschaft „The Baker Street Irregulars“ noch bis 1991 Frauen die Mitgliedschaft verwehrte, tatsächlich ein radikaler Schritt. Die Serie handelt über die Kriminalfälle hinaus von Freund_innen, Familie und romantischen Beziehungen und das deutlich diverser als viele andere…
Frauen in der Filmbranche. Hollywood. Mal wieder. Bitch Flicks twitterten vor zwei Tagen, die Repräsentation von Frauen* in Filmen ist auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Waren vor 3 Jahren noch 32, 8% der Sprechrollen Frauen* (bezogen auf die 100 erfolgreichsten Kinofilme: top 100 box office films), waren es 2012 nur noch 28,4%. Und das trotz großer, frauen*getragener Filme wie The Hunger Games, Bridesmaids oder Twilight. Ekliges Detail: die Frauen*, die auf der Leinwand waren, trugen zu 31,6% sexuell freizügige Kleidung. Höchster Prozentsatz in 5 Jahren. Der Prozentsatz der “sexuell provokant” angezogenen weiblichen* Teenager ist mit 56,6% sogar noch…
Die Academy Awards, a.k.a. Oscar-Verleihung, waren jetzt noch nie der Ort für große Subversion, Angriffe auf Machtverhältnisse und Umbruch. Und jedes Jahr wieder gibt es wieder eine ganze Menge von lowlights, hinsichtlich der Nominierungen (zum Beispiel 2011 als nur weiße Personen als beste Hauptdarsteller_innen nominiert waren), hinsichtlich der Preisvergabe (die weiße Typen-Quote) und natürlich auch mit Blick auf die Moderation (letztes Jahr unter anderem inklusive Blackface). Dieses Jahr versuchte sich die Zeremonie gar nicht von den bisher gesetzten “Standards” abzusetzen. Stattdessen so viel Furchtbares, dass mensch niemals in einem einzigen Text alles anprangern kann. Fangen wir vielleicht einfach bei den…
Nach dem Cannes in diesem Jahr bereits einen Tiefpunkt für Frauen* in der Filmbranche markierte, bei 22 Filmen im Festival, war kein einziger von einer RegisseurIN, gibt es nun erneut schlechte Nachrichten. Auch bei den European Filmawards ist kein Film einer Regisseurin nominiert und auch in den übrigen Kategorien sieht es eher mau aus. Es ist also nicht nur Hollywood, das sich in Bezug auf Geschlechtergleichstellung in Mäuse-Tipple-Schritten fortbewegt oder auch gern mal ne ganze Kehrtwende hinlegt. Auch außerhalb von Hollywood ist die Spielwiese in vielen Teilen noch boys only. Doch wie sieht es eigentlich mit deutschen Filmpreisen und Festivals aus? Eine…
Dass die Filmindustrie, wie viele andere, eine von weißen Männern* dominierte ist, ist keine Neuheit. Wer regelmäßige Filme schaut, kann eine männlich, weiße Dominanz auf der Leinwand schlecht leugnen (außer mensch folgt strikten Bechdel-Test-Gewinner Empfehlungen von Bekannten vielleicht). Wer sich noch etwas mehr für die Filmbranche interessiert und z.B. auch die Vergabe diverser Filmpreise mitverfolgt, kommt auch nicht an der frustrierenden Feststellung vorbei, dass es hinter der Kamera keines Falls besser ist. Der erste Regie-Oscar an eine Frau (Kathryn Bigelow) wurde gerade einmal vor drei Jahren vergeben. Sie war damit gleichzeitig die vierte Frau* die überhaupt für einen Regie-Oscar nominiert…
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