Die ältesten lebenden Dinge der Welt – Ein Projekt zwischen Kunst und Naturwissenschaft
Artikel lesen →Seit 2004 ist die Fotografin Rachel Sussman um die ganze Welt gefahren um lebenden Organismen zu fotografieren, die älter als 2000 Jahre sind. Ihr Ansatz bei der Recherche und Aufarbeitung der Ergebnisse ist dabei wunderbar Disziplinen-übergreifend. Sie spricht mit vielen Natur-Wissenschaftler_innen, legt aber auch Wert auf eine besondere Ästhetik der Bilder und gibt eine philosophische Rahmung. Sussman reiste unter anderem in die Antarktis, nach Neuseeland, Südafrika, durch die USA, nach Norwegen und Chile. Zu ihrem Ansatz schreibt sie: I approach my subjects as individuals of whom I’m making portraits in order to facilitate an anthropomorphic connection to a deep timescale…
Heute hätte die Wissenschaftlerin Rosalind Franklin Geburtstag. Sie hat unter anderem wesentlich dazu beigetragen, dass die DNA-Struktur entdeckt wurde. Einen Nobelpreis bekam sie dafür nicht. Der ging nur an die beteiligten Männer, Francis Crick, James Watson und Maurice Wilkins. Die häufig gebrachte Erklärung: Sie sei zum Zeitpunkt der Verleihung bereits Tod gewesen und könnte darum keinen Preis erhalten, da er nicht posthum verliehen würde. Harriet A. Washington zeigte im Ms. Magazine Ende des vergangenen Jahres, dass das Nobelpreiskommittee aber keinswegs stringent mit dieser Regelung verfährt. Als Gegenbeispiele brachten sie Erik Axel Karlfeldt (Literatur im Jahr 1931), Dag Hammarskjöld (Frieden im Jahr…
Im März hatte Helga so wundervoll passend geschrieben: Es gibt so Seiten auf Facebook, die finden Freund_innen aus allen Lebensbereichen von einer gut. Irgendwas mit Katzencontent, George Takei oder „I fucking love Science“. Bei über 4,3 Millionen Likes kein Wunder. Damals hatte sich herausgestellt, dass die Seite von – wie konnte dies möglich sein!? – einer Frau, nämlich Elise Andrew, betrieben wird. Die zu erwartende misogyne Hasswelle folgte, wie Helga in ihrem Text zeigt. Ich mochte die Seite. Schon zuvor, weil es eine kleine Dosis Nerdness am Tag brachte, aber mit noch etwas mehr Genugtuung danach, als klar war, dass…
Am 13. Juni 2013 hat der US Supreme Court nun die Entscheidung (PDF) getroffen, ob Gene patentierbar sind: Jein. In der Klage von Public Patent Foundation und der American Civil Liberties Union (ACLU) gegen Myriad Genetics fühlen sich damit beiden Seiten als Sieger_in. Inwieweit es der Forschung und den Betroffenen hilft, wird sich noch zeigen. Zunächst: Die bestehenden Patente von Myriad auf die Gene BRCA1 und BRCA2, die bei der Entstehung von Brustkrebs eine Rolle spielen können, sind ungültig. Dennoch gibt es weiterhin eine Möglichkeit, Gene und die darin enthaltenen Informationen zur Herstellung von Proteinen zu patentieren. Nämlich als cDNA….
Wer heute in der Biologie an Tieren oder Pflanzen forscht, kommt um Zellkulturen kaum vorbei: Die Züchtung bestimmter Zellen außerhalb des Organismus. Eine der bekanntesten und wichtigsten Zelllinien sind die HeLa-Zellen. Benannt nach der Schwarzen US-Amerikanerin, Henrietta Lacks, der sie 1951 entnommen wurden. Was in der Geschichte von Lacks, ihrer Familie und ihren Zellen immer wieder fehlt, ist Konsens. Zuletzt wurde vor zwei Wochen das sequenzierte Genom der HeLa-Zellen ohne die Einwilligung ihrer Nachkommen veröffentlicht. Bereits von der Entnahme der Zellen aus ihrer Gebärmutter erfuhr Lacks nichts. Dass sie an Gebärmutterhalskrebs erkrankt war, wurde dabei zum Glücksfall der medizinischen und…
Laura ist Studentin der Umweltwissenschaften und schreibt gerade ihre Masterarbeit im Bereich der Umweltmodellierung. Leider ist es so, dass die Gesellschaft, in der wir leben zunehmend das Potential hat, uns krank zu machen. Unsere Alltagsgegenstände sind voll mit Schadstoffen, unsere Nahrungsmittel versetzt mit zwielichtigen Zusatzstoffen. Die tierischen Lebensmittel enthalten meist Rückstände von Medikamenten, die pflanzlichen welche von Pestiziden. Das ist ja schlimm genug. Womit ich aber nur schlecht leben kann, ist Scheinheiligkeit. Es ist Oktober, und dem_der ein oder anderen mag es wegen der rosa Schleifen aufgefallen sein: Es ist auch der Brustkrebsmonat Oktober. Die rosa Schleife gibt es schon…
Anders als etwa in den Sozialwissenschaften hat Feminismus nur wenig Einzug in die Naturwissenschaften gehalten. Dabei ruft feministische Wissenschaftskritik eigentlich nur in Erinnerung, was jede_r Wissenschaftler_in bedenken sollte: Dass ihre Interpretation von Daten hakt oder es bereits in der These grundlegende Fehlannahmen gibt. So erklärte die Biochemikerin Margarete Maurer im Interview mit science.orf.at, […] dass feministische Kritik eine Art notwendiges Tool, ein Handwerkszeug darstellt, um bei jedem Forschungsprojekt nochmals eine Qualitätskontrolle durchzuführen. Spätestens bei den Ergebnisinterpretationen sollte also z.B. gefragt werden, ob sich androzentrisch geprägte geschlechtsspezifische Einflüsse oder kulturelle Muster eingeschlichen haben könnten. Diese sind dann zu korrigieren. Ein sehr…
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