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Wo bin ich? Und wo bist du?

Dieser Artikel ist Teil 23 von 48 in der Serie Community Monday

Am ersten Montag im Monat werfen wir ein Thema in die Runde, ob aktuell oder zeitlos, über das wir uns gern mit euch austauschen wollen. Rege Beteiligung mehr als erwünscht!

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Ich habe eine neue Lieblingsbeschäftigung. Wenn es draußen so eklig wintert, oder hamburgt (also irgendwas mit Winter aber Regen statt Schnee und Wind immer von vorn) surfe ich auf meiner Instagram Photo Map und träume mich an schöne Orte, an denen ich so gewesen bin und an denen, laut Foto, auch das Wetter besser war.

Auf Reisen fand ich es manchmal Schade, wenn ich mangels mobilen Netzes meine Fotos nicht immer ortsgenau taggen konnte. Und ich dachte haha(!) wenn ich zu Hause bin, dann mach ich das immer. Wie toll das wird!

Jetzt bin ich zu Hause. Mache vor allem Fotos von Essen (weil Wetter igitt, deswegen Drinnen und so). Ich koche gern zu Hause oder bei Freunden. Und dann schreckte ich plötzlich zurück vor’m taggen. Denn so eine Instagram Map, oder auch jede andere, mit Standortdaten ins Netz geblasene Information, ist irgendwie ganz schön entlarvend. Was Unterwegs toll ist, und für später zu Hause vielleicht auch spannend, verrät irgendwie unangenehm viel, wenn eine zu Hause ist. Alles Essensbilder immer an der selben Stelle. Fotos vom Sofa aus auch. Na? Wo werde ich wohl wohnen? Oder meine Freunde? Oder meine Familie?

Ich finde das mit den Standortdaten total super! Ich finde die Idee toll, das meine ToDo Liste mir einen Hinweis pusht, wenn ich noch Brot kaufen wollte und gerade an einem Bäcker vorbei gehe. Ich find’s cool, wenn ich auf Foursquare sehen kann, wenn Freunde oder Bekannte in der Bar zwei Straßen weiter sind und ich mal eben vorbei huschen kann. Und überhaupt der ganze Navigationskram. Schon toll, wenn dir die Nahverkehrsapp sagt, wann du los gehen musst, damit du deine S-Bahn nicht verpasst.

Und eigentlich fänd‘ ich es auch super zu sehen, wo ich so in letzter Zeit war. Wo ich das Foto gemacht habe. Wo ich diesen Wein fotografiert habe, der so lecker war. Und wenn das noch andere sehen können. Oder ich das von anderen, um so besser. Aber ich trau mich manchmal nicht. Weil ich angst habe, dass die Informationen irgendwie nicht nur positiv verwendet werden. Und das find‘ ich schade.

Wie geht’s euch? Würdet ihr auch gern mehr standortbezogene Dienste nutzen. Macht es aber nicht, weil es zu viel über euch verrät? Oder fehlt es euch nicht? Habt ihr Ideen, wie solche Informationen sicherer wären? Also z.B. Standortdaten nur für Freunde oder eine ausgewählte Gruppe?

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Von Susanne

Susanne ist zur Zeit hauptberuflich Weltenbummlerin und Bloggerin. Zuvor studierte sie Medientechnologie und arbeitet ein Jahr als Systemingenieurin beim öffentlich-rechtlichen Fernsehn. Zum Geek wurde sie vorallem über Computerspiele und die unlängst erwachte Freude am Webprogrammieren. Die Feministin in ihr ist sowohl Ergebnis einer empowernden Familie als auch eine Antwort auf die Erfahrungen mit dem Rest der Welt.

3 Antworten auf „Wo bin ich? Und wo bist du?“

Ich hatte bis vor kurzem meinen kompletten Schottlandaufenthalt bei Facebook (*hust*) dokumentiert. Letztens hat mich dann aber wieder eine Welle von „geht doch eh niemanden was an“ überkommen und ich habe alles gelöscht (natürlich weiß Facebook deshalb weiterhin wo ich war, aber es kann nicht jede_r meiner Freund_innen mehr anschauen).

Mir wäre es am liebsten, wenn ich sowas in einem digitalen Tagebuch nur für mich speichern könnte um mich später daran zu erinnern (auch um für gut befundene Lokalitäten wieder zu finden oder vor allem in Schottland sich die Namen nicht unbedingt immer merken zu müssen). Das Bedürfnis danach Freund_innen in der Umgebung zu tracken habe ich eher nicht. Mich schreckt bei einem öffentlichen Profil viel zu sehr ab, dass das von Stalkern oder anderen Idioten genutzt werden könnte.

Ich nutze Latitude mit meinem Partner zusammen, das ist schon recht praktisch. Würde es gerne verbreiteter sehen, aber die Angst ist zu groß.
Foursquare finde ich eigentlich auch ein gutes Konzept, leider nutzt das niemand meiner Freund*innen.

Oh. Ich verpasse anscheinend ein wenig den Anschluss – habe noch immer kein Smartphone, weil ich es gar nicht einsehe mehrere hundert Euro für ein Telefon mit SchnickSchnack auszugeben. Die einzigen location-based Dinge die ich spannend finde sind geocaching oder gps-basierte Schnitzeljagd, aber da ich schon mein GPS Gerät nur alle Jubeljahre nutze kanns so wichtig auch nicht sein…

Was Fotos, Facebook und Co. angeht, bin ich ja mehr für erleben statt dokumentieren, alles andere ist schlecht für den Rock’n’Roll:

http://sarahburrini.com/wordpress/comic/rocknroll/

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