Wann können sich Menschen am Arbeitsplatz wohlfühlen und sicher sein vor Diskriminierung und was führt zum exakten Gegenteil? Traurige Negativbeispiele lieferten Ereignisse in den Unternehmen GitHub und Mozilla in den vergangenen Tagen. Besonders deprimierend wirken diese Nachrichten, da beide Unternehmen hinsichtlich ihrer Arbeitskultur bisher eher positiv herausstachen.
Marginalized constantly swallow abuse and harassment lobbed at them so they can make it in an industry violently trying to eject them.
— a cute lil mutant (@ashedryden) March 15, 2014
Mozilla mit neuem, LGBT-feindlichen CEO
Vor einigen Tagen gab Mozilla bekannt, dass Brendan Eich zukünftig die Funktion des Unternehmenschefs einnimmt. Es dauerte nicht lange, bis sich einige Personen, darunter Christie Koehler und Tim Chevalier, aus dem Mozilla Umfeld die Mühe machten darauf hinzuweisen, dass Brendan Eich im Jahr 2008 1000$ an die LGBT-feindliche Kampagne Propositon 8 gespendet hat. Die Artikel erklären unterschiedliche Ansichten dazu, inwiefern das einen Einfluss auf die Mitarbeiter_innen und Arbeitskultur hat. Auch auf Twitter ist das Thema seitdem präsent.
My bosses' views on whether queer people deserve equal rights are work-related because I don't stop being queer when I'm working.
— Tim Chevalier (@eassumption) March 26, 2014
Erste Personen zogen daraus bereits Konsequenzen:
We didn't want to "launch" this way, but this issue important to us: we are boycotting Mozilla and Firefox. http://t.co/jrpBVVN8rP
— rarebit (@teamrarebit) March 24, 2014
Mittlerweile hat auch Eich selbst ein Statement abgegeben, in dem er sich für Inclusiveness ausspricht, jedoch auf seine Spende in der Vergangenheit nicht eingeht.
Update 19:10h: Mittlerweile haben sich einige Mozilla Mitarbeiter_innen auf Twitter für den Rücktritt von Eich ausgesprochen.
GitHub Entwicklerin verlässt das Unternehmen wegen Belästigung
Entwicklerin Julie Ann Horvath gab vorletzte Woche bekannt, dass sie das Unternehmen GitHub aufgrund von andauernder geschlechtsbezogener Belästigung verlässt. Zuvor hatte sie sich lange Zeit für Geschlechtergerechtigkeit in der Community eingesetzt und unter anderem die Passion Projects ins Leben gerufen. Im Anschluss auf die von ihr verfassten Tweets und sich darauf beziehende Artikel, äußerten Personen Zweifel an den Geschehnissen, verlangten Details und belästigten die Entwicklerin und andere Twitter-Mitglieder die von ihrem Fall berichteten. Die Ereignisse wurden jedoch durch Techcrunch in Zusammenarbeit mit Horvath detailliert dargelegt und von GitHub bestätigt und mit Konsequenzen versehen.
4 Antworten auf „Neues zu schädlichen Arbeitsumfeldern in der IT-Branche“
[…] “Neues zu schädlichen Arbeitsumfeldern in der IT-Branche” anhand der Beispiele GitHub und Mozilla schreibt Melanie bei […]
Einen weiteren gruseligen Aspekt an dieser Mozilla-Geschichte finde ich ja, dass auch hier wieder dieses „Na ja, was der in seiner Freizeit macht ist ja *TOTAL* egal, Meinungsfreiheit blah“-Argument kommt.
Klar, der engagiert sich nur in seiner Freizeit gegen LGBT-Menschen aber im Job unterstützt er die dann total, is ja klar!
Abgesehen haben wir natürlich viel zu wenig konservative, alte, weiße Männer in Führungspositionen. Bravo Mozilla, so fresh und mutig, deine Wahl!
Aaaaaannnd he’s gone: http://feeds.arstechnica.com/~r/arstechnica/open-source/~3/h14DkQ4sR-k/
Jetzt heißt es Daumendrücken z. B. für eine neue WoC CEO.
[…] Sexistische Sprüche auf der PyCon 2013 die letztendlich dazu geführt haben, dass Adria Richards gefeuert wurde[6], dass bei GitHub die Belästigungen am Ende so Massiv wurden, dass die Entwicklerin Julie Ann Horvath die Reißleine ziehen und wegen der andauernden sexuellen Belästigun…[7]. […]