Love is Love
Worum geht es: Am 12. Juni 2016 gab es im in der queeren Szene beliebten Nachtclub „Pulse“ in Orlando einen Amoklauf. 49 Menschen starben. Der Sammelband setzt ein Zeichen des Tributs, der Hoffnung und bietet emotionalen Rückhalt. Die Einnahmen gehen vollständig an Equality Florida Action, eine Bürgergrechtsorganisation für die LGBT-Community.
Wer macht es: Initiiert hat das Comic der Autor Marc Andreyko durch einen Tweet. Insgesamt 311 Autor*Innen, Zeichner*Innen und Künstler*Innen, nicht nur aus dem Comic-Spektrum, beteiligten sich ehrenamtlich daran.
Wo ist da der Feminismus: Auf jeder Seite, in jedem Bild, in jedem Satz. Besser wurde die Vielfalt der Feminismen selten dargestellt. Neben der Trauerbewältigung zeigen viele der Beiträge auch, dass queere Liebe auch (immer noch) ein Akt des Widerstands ist. Widerstand gegen ein diskriminierendes System und eine gefährliche Geisteshaltung. Das Comic übersteigt in seiner Bedeutung den Amoklauf in Orlando. Es ist Anker und Trost, wann immer wir es brauchen.
Queer: A Graphic History – Meg-John Barker, Julia Scheele
Worum geht es: Das Sachbuch-Comic beleuchtet die Geschichte queeren Denkens und von LGBTQ*-Aktivismus. Ein Kaleidoskop aus Persönlichkeiten aus den verschiedensten Welten der Popkultur, Film, Aktivismus und Wissenschaft führt uns auf eine Reise durch die Ideen, Menschen und Ereignisse, die die »queere Theorie« geprägt haben.
Wer macht es: Dr. Meg-John Barker arbeitet neben dem Schreiben im Bereich Therapie. Barker ist non-binary und betreibt akademischem Aktivismus mit Fokus auf sexuelle Identität, Geschlecht und Beziehungen. Julia Scheele ist Illustratorin, Grafikerin und Comiczeichnerin. Außerdem ist sie Herausgeberin von One Beat Zines, ein feministisches Zine Kollektiv und Distributor.
Wo ist da der Feminismus: Clevere, zugängliche und umfassende Einführung in die Queer Theorie. Die Autorinnen scheuen sich dabei nicht vor Kritik – sie machen früh darauf aufmerksam, wenn sie selbst in binäre Kategorien fallen, sie zeigen Mängel an Intersektionalität auf und gehen den Fragen dieses sich entwickelnden akademischen Bereichs auf.
Hinter Türen – Isabel Kreitz und Stefan Dinter
Worum geht es: Anna Wegener ist Volontärin bei einer Lokalzeitung. Gleich an ihrem ersten Arbeitstag findet sie einen beunruhigenden Brief der 64-jährigen Inge Berger über ihren gewaltätigen Ehemann. Sie will der Sache nachgehen doch sie muss sich mit den Anzüglichkeiten ihres Chefs und Widerständen in der Redaktion auseinandersetzen.
Wer macht es: Isabel Kreitz und Stefan Dinter zusammen mit dem Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“.
Wo ist da der Feminismus: Jede dritte Frau in Deutschland hat schon einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Doch das Thema erfährt nur selten die nötige öffentliche Aufmerksamkeit – vielfach wird Gewalt toleriert, ignoriert oder bagatellisiert. Der Comic zeigt, wie wichtig es ist, dass wir diese Gewalt öffentlich machen.
2 Antworten auf „Feministische Comic Auslese #2: Love is Love, Queer history und Hinter Türen“
Vielen Dank für die Comics-Empfehlungen. Allerdings ist Meg-John Barker keine Frau: siehe http://rewriting-the-rules.com/about-me/ Könnt ihr das bitte berichtigen?
Danke für den Hinweis, ich habe mal versucht es geschlechtsneutral umzuformulieren. :)