Am Wochenende lief in Berlin der erste Hackathon nur für Frauen; veranstaltet von Frauen, den Berlin Geekettes. Eine Veranstaltung, die ich selbst gern besucht hätte, aber bis ich mich entschieden hatte, war die Anmeldeliste schon voll. Nach den ersten Erlebnisberichten eine gelunge Veranstaltung mit äußerst angenehmer Atmosphäre.
Der Hackathon hat mich bestärkt, in der Informatik zu bleiben, diese Szene zu genießen.
Dabei haben die Geekettes genau das gelassen, was einer bei „Frauen-Events“ leider zu oft vorgesetzt wird: keine Pinkifizierung, keine sexualisierten Bilder, keine hilflos zusammengetragenen Klischees.
Stattdessen war das Ziel, möglichst viele Frauen fürs Hacken zu begeistern – auch Nicht-Programmiererinnen waren herzlich eingeladen und Hacks aller Art ausdrücklich erwünscht. Die Einstiegshürden wurden niedrig gesetzt und am Freitag eine Prep School angeboten. Insgesamt haben die Organisatorinnen gleich drei der Strategien umgesetzt, die 2010 auf Geekfeminism gesammelt wurden, um Frauen und Technik zusammen zu bringen. Der letzte Punkt wäre „immer weiter suchen“ gewesen.
Was also bleibt zu kritisieren? Nicht viel und ist vor allem generelle Kritik an Hackathons. Was passiert, wenn diese von Firmen gesponsort werden und sich damit in eine Abhängigkeit begeben? Ist es notwendig, nach der täglichen Arbeit auch am Wochenende zu „arbeiten“? Die Idee, ein Wochenende durchzuarbeiten, ist vor allem auf junge Menschen ohne Kinder ausgelegt.
Dagegen wirkt es hilflos zu kritisieren, dass eine der 18 Sponsorenfirmen eine Handelsplattform (also irgendwas mit Shopping) ist. Und anzunehmen, nun ginge es automatisch darum, noch mehr zu konsumieren und die anwesenden Programmiererinnen würden sofort vergessen, dass sie eigentlich programmieren wollten. Während Handel und Business männlich, positiv, produktiv besetzte Begriffe sind, ist Shopping weiblich konnotiert und damit überflüssig, verschwenderisch und negativ. Müssen Events von Frauen also komplett auf Handelsfirmen als Partner verzichten, um ernst genommen zu werden? Eine Idee die genauso daneben ist wie die Implikation, bei einem Shopping-Start-up würde bei Frauen das Gehirn aussetzen. So cool Etsy auch sein mag, so dämlich sind Frauen nicht.