Über Strategien und Gedanken über das Spannungsfeld von Aktivismus und Selbstfürsorge haben wir auch schon das ein oder andere Mal in unserer Reihe Selbstfürsorge: Kniffs & Tricks & Tipps geschrieben. Und erst heute erschien noch ein Artikel bei High on Clichés zum Thema. Gestern wurde mir ein Artikel in meine Twitter-Timeline gespült. Thema: wie eine_r für sich selbst die Internetnutzung regulieren kann, um nicht immer auf 180 zu sein.
Da sich bei mir viel Zeit meiner Lohnarbeit, meines Aktivismus und meiner „Freizeit“ (wobei auch alle drei Dinge mal mehr mal weniger fließende Grenzen haben) im Internet abspielt, und sei es nur Emailverkehr, entsteht für mich auch unglaublich viel Stress eben dort. Da bin ich nicht allein. Bei diesem Community Monday soll es nun nicht darum gehen, dass das Internet ja auch viel Tolles bietet, sondern eben um Strategien, wie ihr mit den problematischeren Mechaniken umgeht. Mir persönlich geht es nicht unbedingt darum „produktiver“ zu werden (typische kapitalistische Logiken, adieu), sondern sich besser zu fühlen.
Was ich versuche: Emails nur ein- bis zweimal am Tag checken und dann abarbeiten, die restliche Zeit habe ich mittlerweile auch Thunderbird ganz geschlossen. Heute habe ich vor allem getestet, ob es mir etwas bringt, wenn ich mich aus all den sozialen Netzwerken auslogge, wenn ich eigentlich gerade etwas anderes machen möchte. Und oh wunder: Es ist tatsächlich super, selbst wenn ich aus Reflex zum zehnten Mal in sechzig Minuten den Facebook-Button drücke, denke ich noch einmal nach, ob ich wirklich gerade zu FB wollte (und meistens ist die Antwort eindeutig: Nein.).
Nun zu euch: Welche Strategien benutzt ihr, um von dem ganzen Input nicht erschlagen zu werden? Was hilft euch durch einen „normalen“ Internettag? Und plant ihr auch mal ganze Internetauszeiten ein?
6 Antworten auf „Das große Rauschen – (Wie) Schaltet ihr ab?“
Seit Smartphone ist das Abschalten für mich wesentlich schwieriger geworden. Abends als letzte Handlung vor dem Einschlafen und morgens als erstes nach dem Aufwachen erstmal durch Twitter zu scrollen ist einfach irre verlockend. Ich versuche, mir das abzugewöhnen…
Meine klassischen Abschalt-Situationen und -tätigkeiten sind:
Lesen, und zwar nicht am Computer- oder Smartphone-Bildschirm (da ist das Internet wieder viel zu nah dran). In meinem Fall meistens Bücher auf totem Baum, und zwar egal ob Fiktionales oder Sachbücher.
Sport. Ich höre beim Laufen bewußt keine Musik und keine Podcasts – Laufzeit für mich Zeit, um meine Umgebung bewußt wahrzunehmen und um ganz ungestört zu denken.
Wandern bzw. Spazierengehen. Je Wald, desto lieber und effektiver, um mich mit anderen Teilen von mir als meinem Intellekt in Berührung zu kommen.
Meditieren.
Musikmachen.
Kochen. Ich koche in den letzten Jahren sehr gerne, wobei das für mich diesen entspannenden und Seelenpflege-Charakter nur hat, weil (und insofern) es keine Pflichtveranstaltung ist und es genauso gut lassen kann.
Oh ja, das Smartphone-Dilemma… Aber da schaffe ich es tatsächlich meins immer weit weg von mir zu packen sobald ich zu Hause bin (was auch dazu führt, dass ich SMS meist erst am nächsten Tag sehe :D ).
Immer mal wieder den Rechner ganz auszumachen und mich davon wegzubewegen finde ich auch für mich wichtig. Bücher und Musik (machen) sind da auch meine Wahl.
Einmal die Woche ein computerfreier Tag: Und plötzlich ist so viel Zeit für andere Dinge… Zeichnen, Musikhören, das Buch, das ich schon so lange lesen wollte…oder einfach mal Nichtstun.
einmal die Woche1 Tag alles aus lassen (Handy, PC), vor allem das Handy – und dies anderen so kommunizieren. wenn ich reise, kommt nur das allernötigste elektronische Zeug mit (mp3-player).
1-2 Stunden vor dem Einschlafen alle verführerischen Geräte aus (erneut: PC, Handy).
und auch: lesen auf toten Bäumen und den Rechner auf jeden Fall aus lassen.
[…] Die Femgeeks wollen wissen: Wie entspannt Ihr? […]
Also wenn ich ganz schlimm gestresst bin, laß ich die Rolladen runter, bestell beim Pizzaservice und schau mir so 2-3 Zombiefilme am Stück an.
Nachtspaziergänge helfen auch.
Im Sommer: immer wieder mal (bei schönem Wetter) mit dem Bus auf irgendein Kaff vor der Stadt rausfahren, ausgerüstet mit Kippen, Trinken und einem Buch. Dort aufm Land ein idyllisches Plätzschen suchen und lesen.
Und weil man mitten in der Pampa sitzt und keinen Computer/Wäsche/To-Do-Liste etc. um sich hat, ist man praktisch „gezwungen“ zu lesen oder ein paar Ameisen zuzuschaue, weil es ja sonst nichts zu tun gibt ;)