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Wen spielst du?

Dieser Artikel ist Teil 1 von 48 in der Serie Community Monday

Am ersten Montag im Monat werfen wir ein Thema in die Runde, ob aktuell oder zeitlos, über das wir uns gern mit euch austauschen wollen. Rege Beteiligung mehr als erwünscht!

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Vielleicht nicht unbedingt neu, aber für mich immer wieder interessant. Wie wählen Menschen die Charaktere aus, die sie spielen. Vorausgesetzt natürlich, mensch bekommt die Chance zu wählen und wird nicht schon beim Kauf eines Spiels für einen Charakter entschieden.

Für mich beginnt der Spaß schon, wenn ich den Charakter, den ich begleite oder besser gesagt in den ich schlüpfe vorher bis in kleine Details erstellen kann. Je mehr Rädchen und Verschieberegler um so besser. Ein gutes Rollenspiel beginnt für mich immer damit, ein Abbild von mir selbst in die Spielwelt zu transferieren. Dann kann ich mich am besten mit dem Charakter identifizieren und das ist mir wichtig. Das tollst an dem Abbild ist, dass ich es abwandeln und verändern kann. Etwas, das im realen Leben nicht immer so ohne weiteres möglich ist. Ich kann viel größer und muskulöser sein. Eine Narbe im Gesicht haben oder ein Gesichtstatoo. Ich kann klein und zierlich sein, tolle Kleider tragen und riesige Turmfrisuren haben. Ich erstelle mich selbst um dann Abenteuer zu erleben, das liebe ich.

Aber wie ist es mit euch?

Ist euch die Anpassung von Äußerlichkeiten und Eigenschaften wichtig? Und wenn ja in welchem Grad? Was ist euch bei Charakteranpassung am wichtigsten? Und was fehlt euch zu oft? Identifiziert ihr euch mit euren Charakteren? Spielt ihr als wärt ihr der Charakter oder eher als eine Art Höheres Wesen, dass von außen steuert? Spielt ihr eher Charaktere, die euch ähnlich sind oder eher das Gegenteil?

Ich freu‘ mich auf eure Antworten!

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Von Susanne

Susanne ist zur Zeit hauptberuflich Weltenbummlerin und Bloggerin. Zuvor studierte sie Medientechnologie und arbeitet ein Jahr als Systemingenieurin beim öffentlich-rechtlichen Fernsehn. Zum Geek wurde sie vorallem über Computerspiele und die unlängst erwachte Freude am Webprogrammieren. Die Feministin in ihr ist sowohl Ergebnis einer empowernden Familie als auch eine Antwort auf die Erfahrungen mit dem Rest der Welt.

15 Antworten auf „Wen spielst du?“

Ich mag auch Charaktererstellungsrädchen! Je mehr desto besser.
Ich stelle aber nie mich selbst nach. Je nach Laune suche ich mir zuerst mal aus ob ich diesmal als Mann oder Frau spielen will. Dann klicke ich so oft auf „random“ bis mir das Aussehen halbwegs gefällt und drehe von da aus weiter.
Ich identifiziere mich dann schon mit dem Chara, aber mache das als Rollenspiel. Es gibt mir die Gelegenheit mal jemand anders zu sein. Ich selbst bin ich ja schon den Rest des Tages. Dementsprechend spiele ich dann auch, wenn das Spiel es erlaubt, nach der Moral meines Charas und nicht nach meiner eigenen. Die entwickelt sich im Laufe der Story natürlich, meist weiß ich am Anfang ja nicht welche Möglichkeiten mir das Spiel gibt.

Ich spiele ja sehr viel Click-and-Point-Adventures, wo ich ja leider nicht die Wahl habe, wer ich sein möchte (dafür aber natürlich andere Vorteile).
Wenn ich dann mal etwas spiele, wo ich mich entscheiden und im besten Fall viele Einstellungsmöglichkeiten habe, tobe ich mich gern kreativ aus. Von der Spieleindustrie würde ich mir wünschen, dass ich mich nicht fast immer zwischen männlich* und weiblich* entscheiden muss – warum nicht mal etwas anderes? Mehr Möglichkeiten? Nur eine ambivalente Option?
Da dies aber Träumerein sind, entscheide ich mich eigentlich immer für weibliche* Charaktere. In Büchern, Filmen und anderen Computerspielen soll ich mich schon ständig mit Männer*-Figuren identifizieren, da freue ich mich mir selbst etwas Abwechslung verschaffen zu können.

Ich find Einstellungsrädchen auch ganz witzig. Allerdings haben sie natürlich auch je nach Wirkungsweise ihre Grenzen. Hab zum Beispiel mal versucht bei Oblivion einen weißen Khajit zu erstellen. Am Ende war die Grundfarbe zwar weiß, aber der Schatten in irgendwelchen grellen rosa- und grüntönen, weil eben nicht wirklich die Farbe an sich geändert wurde, sondern nur der grundlegende Braunton extrem aufgehellt. Wenn man das bei Photoshop nachmachen will mit dem entsprechenden Tool, kommt das gleiche bei raus.
Mich selbst hab ich auch mal versucht nachzumachen, bei Fallout und bei Oblivion, einfach mal, um die technischen Möglichkeiten zu testen. Aber wie soll ich sagen… sie waren begrenzt. Ansonsten hat Oni es ja schon gesagt: Man spielt sich selbst schon die restliche Zeit des Tages. Wo wär da der Reiz?

Aber an sich wär ich auch mit dem einen Helden zufrieden, ohne jegliche Einstellungsmöglichkeit, da für mich ein Spiel (auch Rollenspiel) immernoch durch die Geschichte und das Setting lebt. Und natürlich dadurch, dass man seinen Charakter in dieser Welt interessant entwickeln kann. Ob der Charakter vorgegeben ist oder nicht, ist für mich da relativ egal, solange ich mich in irgendeiner Form mit ihm identifizieren kann. Selbst das Geschlecht ist mir wurscht. ;)

Was ich mir wünschen würde, ist schwer zu sagen. Für Spiele wie Oblivion, dass man seine Khajit auch grün einfärben kann. ^-^ Aber ansonsten wünsche ich mir in erster Linie, dass interessante Rollenspiele auch mal nicht nur im Mittelalter-Fantasy-Bereich stattfinden, wie z.B. Fallout oder so. Ich hätte nix dagegen, mal ein blaugrün fluoreszierendes geschlechtsneutrales Alien zu spielen. :D

Die meisten Games die ich spiele lassen mir nicht die Wahl wen ich spiele oder wie die Figur aussehen soll. Ehrlich gesagt fürchte ich dass ich zuviel Zeit damit verbringen würde den richtigen Look zu finden, daher spiele ich was Rollenspiele angeht lieber Japano-RPGs ;)

Leider assoziiere ich bei Games immernoch erstmal automatisch mit weiblichen Figuren Minderwertigkeit und Schwäche, das liegt daran wie die meisten Spiele bisher gestrickt waren. Da in Action-Spielen und Shootern die Spielfiguren fast ausschliesslich Männer sind, habe ich mich daran gewöhnt, einen Mann zu steuern. Wohlgemerkt, ich identifiziere mich wirklich mit ihm, also wenn der persische Prinz irgendwo runterfällt denke und sage ich „Mist ich bin runtergefallen“. Angeblich ist das bei Männern* anders die zB Lara Croft spielen, sich aber nicht in sie hineinversetzen.

Aber zum Glück gibt es mittlerweile die Entwicklung dass viele Spiele auch starke, absolut gleichwertige weibliche Charaktere anbieten. Interessant wird das jetzt bei Co-Op-Spielen die ich zusammen mit meinem Freund zocke: Bei Lara Croft and the Guardian of Light habe ich von Anfang an Lara gespielt und mein Freund den Totec (das lag aber v.a. an der Steuerung). Bei Resident Evil 5 hingegen habe ich sofort klargemacht dass ich Chris spielen will, und er kommt mit Sheva auch sehr gut klar. Bei Left 4 Dead 1+2, wo von 4 Figuren jeweils 1 weiblich ist, sich alle Figuren aber komplett identisch steuern, wähle ich meine Figur je nach Tageslaune aus.

Das erste Spiel wo ich meinen Chara selbst designen konnte/wollte war Little Big Planet. Da wende ich auch die gleiche Technik wie Oni (mit „Random“ anfangen). Zu meiner eigenen Überraschung bin ich bei LBP tatsächlich bei einer Figur gelandet die mir ähnlich sieht.

Allgemein denke ich dass ich 1. eher eine Frau bzw einen mir ähnlichen Chara auswähle wenn ich mich gerade selbstsicher fühle und 2. dass in den letzten Jahren weibliche Figuren cooler geworden sind und ich daher jetzt öfter mal eine Frau spiele als früher. 3. würde ich aber Knuddelmuff zustimmen dass es auch je nach Spiel gerne mal ein buntes geschlechtsneutrales Alien sein dürfte ^^

Spannende Frage.
Ich möchte gern eine Vergleichsmeinung eines maximal privilegierten (weiß/männlich/cis/hetero) beisteuern. Mir ist dabei klar, dass meine Kriterien für die Charakterwahl durch das lebenslange Fehlen von DIskriminierung beeinflusst sind.

Computerspiele spiele ich relativ selten, dafür aber seit Jahren Das Schwarze Auge, ein Pen & Paper Rollenspiel mit intensivem Charakter-Ausspielen (speziell in meiner Spielgruppe, die sich gerne abendelang ausschließlich mit intensiver Charaktergestaltung befasst).

Ich bastle mir gerne Charaktere, die sich von mir stark unterscheiden, um andere Gesichtspunkte wenigstens spielerisch erfahren zu können. Früher (bis vor ca. 10 Jahren) habe ich nur weiße, heterosexuelle Männer gespielt. Seitdem eine weibliche Fechterin, eine schwarze Magierin (nicht im Sinne von schwarzer Magie, sondern schwarzer Hautfarbe), und aktuell einen schwulen Mann.

In Drakensang, dem letzten RPG das ich am Computer gespielt habe, habe ich eine Magierin gewählt, und sie so weit wie möglich an die Magiering angepasst die ich schon mal gespielt hatte.

Skategyrl sagt „Wohlgemerkt, ich identifiziere mich wirklich mit ihm, also wenn der persische Prinz irgendwo runterfällt denke und sage ich “Mist ich bin runtergefallen”. Angeblich ist das bei Männern* anders die zB Lara Croft spielen, sich aber nicht in sie hineinversetzen.“
Da kann ich tatsächlich ein Feedback drauf geben, ich habe LC angespielt, es hat mich aber nicht wirklich gefesselt. Ich konnte mich mit der Spielfigur allerdings wirklich identifizieren. Auch ich bin „da runtergefallen“.

Beste Grüße,
To

Interessant, danke!
Ich hatte mich zB hierauf bezogen:
http://kotaku.com/5917400/youll-want-to-protect-the-new-less-curvy-lara-croft

„When people play Lara, they don’t really project themselves into the character,“ Rosenberg told me at E3 last week when I asked if it was difficult to develop for a female protagonist.

„They’re more like ‚I want to protect her.‘ There’s this sort of dynamic of ‚I’m going to this adventure with her and trying to protect her.'“

*Triggerwarnung*

„When you see her have to face these challenges, you start to root for her in a way that you might not root for a male character.“

„She is literally turned into a cornered animal,“

She’ll get taken prisoner by island scavengers. And then, Rosenberg says, those scavengers will try to rape her.

Puh, was für ein riesen Haufen Sch****.
Dass man genau so für einen Mann* zittern könnte dem furchtbares passiert, ist scheinbar völlig unvorstellbar für ihn.
Werde dieses Spiel jedenfalls nicht spielen.

Wer klebt mit mir „Triggerwarnung“-Aufkleber auf die Verpackungen im Laden? ;)

Ich liebe es, Charaktere zu erstellen! Je mehr ich einstellen kann, desto mehr Spass habe ich am Anfang, und desto mehr identifiziere ich mich mit meinen Charakteren.
Was ich erstelle ist nicht notwendigerweise ein Abbild von mir – eher mein Wunsch, wie ich in dem Universum wäre. Das beginnt schon mit Klasse (will ich mit Magie arbeiten? Mit Schwert? Mit Bogen?), Rasse (Will ich spitze Ohren? ♥) und Volk (Wie kleide ich mich?). Wenn ich dann noch das Geschlecht aussuchen kann und an anderen Parametern (Körpertyp, Haar/Augenfarbe, Frisur,…) drehen kann, bin ich glücklich. :) Beim tatsächlichen Spielen finde ich es super, wenn ich eine echte Wahl habe, wie ich handle (Fühle ich mich meinem Volk zugehörig? Bin ich gut oder böse?), und mein Handeln entsprechende Konsequenzen hat.
Welten, die mir diese Freiheiten geben, finde ich toll!

…und jetzt habe ich Lust, mal wieder etwas zu spielen, wo ich die Charaktere selbst bestimmen kann.

Tatsächlich spiele ich auch gerne Charaktere, die Frauen darstellen sollen und ärgere mich besonders bei den Spielen, in denen man keine schönen Einstellungsrädchen haben über die wenigen und/oder super eingeschränkten weiblichen Charaktere. Meistens Zauberin, Amazone, Sirene, … Mit den Rädchen spiele ich auch gerne und versuche meistens doch eine mir ähnelnde Char zu bauen. Allerdings nervt mich da auch, dass man körperlich oft doch wieder eingeschränkt wird. Zum Beispiel kann man ganz selten wirklich füllige weibliche Charaktere erstellen, sondern nur die schlanke Figur in die breite ziehen und die Oberweite anpassen.

Ein gutes Spiel schafft es, das ich mich in einen Charakter hineinversetzte obwohl ich sie/ihn nicht bis ins kleinste Detail selbst erstellt habe. Bei Portal zum Beispiel war ich dem Computer sehr beleidigt als er Anspielungen auf mein (angeblich zu hohes) Gewicht machte. Interessanterweise war die (festgelegte) weibliche Spielfigur nach meinem Empfinden überhaupt nicht „zu dick“ sondern entsprach durchaus meinem Schönheitsideal. Es hat auf jeden Fall dazu beigetragen zu verstehen warum, vor allem Frauen, in meinem Bekanntenkreis eher gereizt auf diese Thema reagieren.

Wenn ich alles einstellen kann entsteht aber meistens ein mir ähnlicher Charakter. (Oder wenigstens einer der ich gerne wäre) Das mag langweilig sein, vereinfacht es mir aber sich in die Spielfigur hineinzuversetzen. Als männlicher, weißer Spieler mit durchschnittlichen Körperbau ist das selbst bei minimalen Einstellungsmöglichkeiten nicht schwer.

Grundsätzlich würde ich ein Spiel das es schafft mich als die Spielfigur zu fühlen, einem Spiel mit gänzlich freier Charakterwahl vorziehen. Ich fände es durchaus interessant ein Spiel zu spielen in dem ich „gezwungen“ bin eine schwarze homosexuelle Frau zu spielen, wenn es das Spiel schafft mir diese Erfahrungswelt glaubhaft zu vermitteln. Das selbständige Hineinversetzen in einen solchen Charakter würde mir vermutlich bei freier Charakterwahl nicht gelingen, vor allem da in solchen Spielen die Story immer für alle möglichen Einstellungen funktionieren muss.

Ich mag es sehr gern, wenn ich beim Charakter auswählen kann.
Bei The Elder Scrolls ist das Charaktererstellungssystem immer sehr schön vielseitig und bei Skyrim konnte man sogar die Fülligkeit der Chars variieren, wenn auch nicht stark.
Je mehr Regler, desto besser. Ich spiele mich nicht selbst sondern ein gewissens Charakterkonzept, dem das aussehen dann angepasst wird. Je nach Klasse, Volk, Waffenart oder was auch immer. =)
Leider kann man selten was weg vom 90-60-90 wählen. Bei Soul Calibur 4 bedeutete Körperbau nur Körbchengröße und die Muskeln waren nur aufgemalt. =(

Auch ich melde mich hier mal als Maximalprivilegierter (guter Ausdruck), wenn auch profeministisch eingestellter Mensch zu Wort.
Da ich sehr gerne RPGs spiele, habe ich auch schon des öfteren mit dem Thema „Charaktererstellung“ gekämpft. Generell lege ich Wert auf eine breite Auswahl an Möglichkeiten, sowohl was die Fähigkeiten als auch was das Aussehen betrifft. Dabei habe ich festgestellt, dass es schwierig ist, männliche Chars zu erstellen, die mir ähneln, insbesondere was die Statur betrifft. Viele Spiele beschränken einen immer noch auf Gestalten, die Aussehen, als würden sie sich ausschließlich von Anabolika und Proteinshakes ernähren, von den Gesichtszügen mal ganz zu schweigen…
Aus diesem Grund bevorzuge ich weiblich aussehende Chars, wenn diese nicht allzu klischeemäßig daherkommen, soll heißen wenn sie nicht die Figur von Lara Croft haben (weibliche Chars, insbesondere für kampflastige Klassen dürfen gerne muskulös sein für mich) und wenn die Rüstung auch tatsächlich einen signifikanten Teil des Körpers bedeckt ;)
Hin und wieder versuche ich, fiktionale Charaktere, die mir gefallen, nachzubauen. So habe ich beispielsweise für Mass Effect die Figur Jenny Shepard aus der Serie „Navy CIS“ versucht, nachzubauen, da ich der Meinung war, das die Story von Mass Effect nach einer toughen und durchsetzungsstarken Persönlichkeit verlangt (so etwas mache ich aber auch hin und wieder für männliche Chars, für Oblivion habe ich mir beispielsweise Imperator Palpatine nachgebaut).
Was ich gar nicht leiden kann, sind Chars wie der namenlose Typ aus der Gothic Serie: So stumpf dass es wehtut. Wegen diesem Typen konnte ich mit den Spielen der Gothic-Serie nie richtig warm werden (neben der nervigen Steuerung).
Was ich mehr sehr wünschen würde, wären Chars, die stärker von gesellschaftlichen Normen abweichen, bspw. die bereits erwähnten fülligeren Frauen oder auch mal ein kleiner, nicht muskulöser Mann-…

Just my 2 cents

Danke für eure Ansichten. Ich war ein bisschen unterwegs und kam gerade erst dazu sie zu lesen. Gerade auch der Punkt mit identifizieren und nicht finde ich sehr spannend und ganz nebenbei habe ich noch ein paar mehr Spiele für die „to play“-Liste gesammelt :)

Ich freu‘ mich schon auf den nächsten Montag!

Kurzer Nachtrag noch von mir: Gerade ist mir die hier angesprochene eingeschränkte Wahlfreiheit bei Körperformen ebenfalls negativ aufgefallen.
Ich habe mir vor einigen Tagen Skyrim gegönnt und wollte mir einen Magier bauen (in männlicher Optik). Da ich mich dafür entschieden hatte, Terry Pratchett’s Figur Mustrum Ridcully nachzubauen, wollte ich einen möglichst dicken Char haben. Aber auch bei maximalem Körperumfang blieb mein Magier ziemlich schlank :(

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich (ganz besonders bei selbst erstellten Figuren) weniger in den Charakter hinein versetze, sondern ihm/ihr meine eigene Persönlichkeit zu einem gewissen Grad überstülpe. Das äußert sich zum Beispiel darin, dass ich in Spielen mit Entscheidungsfreiheit für gewöhnlich nach meinen tatsächlichen Moralvorstellungen entscheide und es mir bei eventuellen zweiten Durchläufen, bei denen man ja meist versucht, die andere Seite zu sehen, oft schwer fällt, diesen Weg dann konsequent durchzuziehen.

Auch bei der Partnerwahl in Spielen gehe ich (soweit möglich) für gewöhnlich nach meinem eigenen Geschmack, unabhängig vom Geschlecht der Spielfigur. Das heißt weibliche Charaktäre sind i. d. R. hetero-, männliche Charaktäre homosexuell (auch wenn ich das vlt. ursprünglich anders geplant hatte).

Bei der Charaktererstellung kommt bei mir für gewöhnlich ein menschlicher und in meinen Augen attraktiver Charakter heraus (in diesem Zusammenhang fällt mir auf, dass von mir erstellte Charaktere i. d. R. weiß sind). Ich überlege mir vorher, was für einen Charakter ich spielen will (also Klasse/evtl. grundlegende Charaktereigenschaften – auch wenn sich das dann wie gesagt ohnehin meist in Richtung meines tatsächlichen Charakters verschiebt) und wähle danach das Geschlecht, das ich für passender halte. Diese Entscheidung ist sicherlich bewusst oder unbewusst von klassischen Stereotypen geprägt. Für einen Krieger in dicker Rüstung (die ich allerdings wenn ich die Wahl habe ohnehin eher nicht spiele) würde ich vermtl. fast immer einen Mann wählen.

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