LEGO ist nun in den letzten Jahren auch nicht immer besonders positiv aufgefallen. Wir erinnern uns sicher alle an die Einführung der LEGO Friends, die sich gezielt an Mädchen richten sollten und zu erst vor allem durch Einseitigkeit, farbliche Festlegung auf rosa, lila, Pastellfarben, sowie taillierte Figuren auffiel. Ein wenig wurde dort bisher nachgesteuert, so gab es zwischenzeitlich „Olivia’s Invention Workshop“ mit Werkzeug und kleinem Roboter.
Auch ist natürlich nichts einzuwenden gegen ein tolles Café oder einem Musik-Zimmer (awesome!), viel mehr geht es um Optionen. Wissenschaftlerin-Sein war bisher in der LEGO-Welt noch selten eine Möglichkeit. In einer der Mini-Figuren-Sammelreihen gab es eine Frau im Labor. (Doch ansonsten fallen auch diese Reihen damit auf, dass es wensentlich weniger weibliche Figuren gibt und deren Variationen doch sehr eingeschränkt sind. Davon abgesehen, dass andere Figuren durch rassistische Stereotype negativ ins Gewicht fallen.)
Letzte Woche aber hat LEGO eine Wissenschaftlerinnen-Reihe angekündigt: Drei Figuren sollen bis August entstehen und dann zu erwerben sein. Es wird eine Astronomin, eine Chemikerin und eine Paläontologin geben. Der Vorschlag hat es über LEGO Ideas in die Produktion geschafft. LEGO Ideas ist eine Plattform auf der Menschen Vorschläge für neue LEGO Sets einreichen können. Wenn ein Vorschlag 10.000 Fans hat, evaluiert LEGO das Set und eventuell kommt es tatsächlich auf den Markt.
Die Wissenschaftlerinnen hat Alatariel Elensar eingereicht. Sie ist selbst Geochemikerin und schreibt auf ihrem Blog, dass ihr ebenfalls aufgefallen war, dass es so viel weniger Frauenfiguren gibt und die, die existieren, meistens nur wenige stereotype Tätigkeiten ausführen. Neben den drei Figuren, die jetzt erscheinen werden, hat Elensar noch eine weitere vorgeschlagen. Die Hoffnung bleibt, dass da noch mehr kommen könnte. Das würde viele Menschen glücklich machen, sicher auch die siebenjährige Charlotte Benjamin, die Anfang dieses Jahres passend an LEGO geschrieben hatte (meine Übersetzung):
„[…] ich liebe Lego, aber ich mag nicht, dass es mehr LEGO Jungsfiguren als LEGO-Mädchen gibt. Heute war ich in einem Laden und habe LEGO in zwei Teilen gesehen, pink (Mädchen) und blau (Jungs). Die Mädchen haben nur zu Hause gesessen, sind an den Strand gegangen und waren shoppen, sie hatten keine Jobs. […] Ich möchte, dass ich mehr Lego Mädchen Menschen macht und sie Abenteuer bestehen und Spaß haben lasst, ok?!“
3 Antworten auf „Wissenschaftlerinnen erobern die Lego-Welt“
[…] Wissenschaftlerinnen erobern die Lego-Welt […]
[…] wird bald ein Lego-Set mit Wissenschaftlerinnen geben. Charlott hat über die angekündigte Reihe […]
[…] Genauer betrachtet, bietet das Produktsortiment von Lego viel Anlass zum Ärger: Figuren die aktive, vielfältige und aufregende Tätigkeitsfelder repräsentieren sind in der Regel männlich und auf eine männliche Zielgruppe ausgelegt. Für Mädchen gibt es eine gesonderte Edition in lila, genannt “Friends”, und deckt all das ab, was der Hersteller als “Mädchentätigkeiten” vorsieht: Shopping, Smoothies trinken, Freunde treffen, süße Tiere. Da bleibt eben nicht mehr viel Zeit für Technik, Geschicklichkeit und um die Welt zu retten. Doch das Unternehmen gelobt nun Besserung und möchte noch diesen Sommer eine Reihe mit Wissenschaftlerinnen auf den Markt bringen. Bleibt die Frage, warum diese Idee erst durch die Plattform “Lego Ideas” aufkommen musste, auf der Fans ihre Produktwünsche äussern können. Nicht ganz befriedigend, aber wenigstens ein Anfang. Mehr zu dem Thema auf Femgeeks. […]