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Vom Versuch einer Smartphone-Reparatur

Smartphone mit gesplittertem DisplayWas ich schon lange wissen wollte: Wie schwer ist es eigentlich, das kaputte Display von einem Smartphone selbst zu reparieren? So viele Leute haben zu Hause ein Smartphone rumliegen, das nicht sooo alt ist, aber das Display ist kaputt. Sowas machen zu lassen, kostet wohl so um die 150 Euro – das Gerät ist aber auch nicht sooo neu und war nicht so teuer, dass sich das lohnt. Neukauf heißt der Ausweg. Wie cool wäre es denn, das mit der Reparatur mal selbst zu lernen? Ich habe also etwas recherchiert und ein paar Youtube-Videos zu dem betroffenen Gerät geguckt. Und beschlossen: Was kann schon schief gehen, es ist ja eh kaputt!

Es ist ein Unterschied, ob die ganze Display-Einheit ausgetauscht werden müsste oder ob nur die oberste Scheibe gesprungen ist. Eine Display-Einheit für das Telefon kostet um die 120 Euro, während man ein kleines Reparatur-Kit mit Ersatzscheibe für 15 Euro bekommt. Ob das reicht, erkennt man daran, dass der Touchscreen noch funktioniert, auch an den Stellen, an denen die Sprünge sind. Und das war bei meinen Testgerät so.

Das D.I.Y.-Päckchen enthielt neben der Scheibe ein paar Werkzeuge, etwa eine Pinzette, kleine Schraubenzieher, einen Saugnapf, schmales, doppelseitiges Klebeband, einen Draht mit zwei Ringen an den Enden und ein Mikrofasertüchlein. Los geht’s! Beim Schauen der Videos war ich vor allem überrascht, wie oll unsere shiny Devices mit Klebstoff zusammengehalten werden, den man mit den Fingern zu Kügelchen rollen soll, bis man sie abbekommt.

In Kaputtes Smartphone-Display mit Plektrum anhebenSchritt 1 fönt man das Smartphone heiß, damit der Kleber weich wird. Dann gilt es, mit irgendeinem platten Werkzeug unter die Scheibe zu kommen und sie leicht anzuheben. Im Kit war eine Art Plektrum, damit kam ich unter die Scheibe, aber ich vermute, da begannen auch gleich die Probleme, denn es ging nur an der Stelle, an der das Glas kaputt war und es splitterte noch mehr. Ich habe das Plektrum erstmal zum oberen Rand bewegt, das ging ganz gut. Dann habe ich den Draht unter das Glas geschoben. Die Idee war, so ähnlich wie bei einem Halbieren eines Tortenbodens, mit dem Draht die obere Scheibe abzulösen. Festhalten konnte ich den Draht an den beiden Ringen.

Smartphone ohne vorderste Glasscheibe, daneben ein Haufen Klebstoff-KrümelZwischendurch habe ich immer wieder gefönt, um die Temperatur zu halten. Dann wieder ein Stück weiterziehen. Dann wurde es schwierig: Der dünne Draht riss nämlich. Zweimal hintereinander. Danach war jedes Stück so kurz, dass ich ihn nicht wieder zusammenknoten konnte. Ich habe es statt mit Draht mit Zahnseide versucht, die ist aber an den scharfen Glaskanten auch zerrissen. Das Glas war inzwischen an der heilen rechten Seite bis fast unten abgelöst und an der kaputten linken Seite ging es überhaupt nicht weiter. Wieder fönen und grübeln.

Dann habe ich mich für die rabiatere Methode mit dem Plektrum entschieden. Ich habe es vorsichtig immer weiter zwischen die beiden Glasschichten geschoben, gefönt, geschoben. Nun ja, und dabei ist das Glas darunter leider auch an einigen Stellen gesprungen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich das obere Glas endlich in der Hand. Darunter fand ich das Schlachtfeld aus Kleberfitzeln. Ich kam mir vor wie ein Kind, das zur Strafe für’s großzügige Verteilen von Aufklebern alle Aufkleber rückstandslos entfernen muss…

Smartphone-Display zeigt kein Bild mehrAls ein großer Teil des Displays frei davon war und ich den Schaden an dem Glas darunter betrachten konnte, habe ich das Smartphone mal angeschaltet, um zu schauen, ob ich hier gleich aufhören kann, oder ob das Ding noch funktioniert. Und nein, das Display funktionierte gar nicht mehr.

Interessant war es trotzdem – und Kaputtmachen gehört wahrscheinlich auch irgendwie dazu. :-)

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