Hier im Blog hat Helga vor zwei Jahren schon mal The Doubleclicks verlinkt. The Doubleclicks sind ein Liedermacher*innen-Duo aus Portland/Oregon. Sie hatten damals den Song und das Video „Nothing to prove“ im Zusammenhang der so genannten Fake Geek Girl-Debatte gemacht. Der Song kritisiert eine ausschließende und männlich dominierte Nerdkultur. Höchste Zeit, dort nochmal genauer reinzuhören – was haben The Doubleclicks denn noch gemacht? Um es gleich vorauszuschicken: Wer rocken möchte oder chillige Elektrobeats mag, ist bei den Doubleclicks falsch. Hier geht es um Gesang, Gitarre und Cello…, vor allem aber um Texte! Angela und Aubrey Webber singen lustige, ernste, politische und traurige Songs über Nerdkultur und darüber, einen eigenen Weg zu finden und zu gehen.
Um mit dem Einfachen anzufangen: Sie haben ein Katzenkeyboard aus Plastik und sie benutzen es. Zum Beispiel in ihrem „Doctor Who Theme on cello and cat keyboard“. Katzen ziehen sich durch diverse Songs, die jedoch nicht alle einfach und lustig sind, mag das Katzenkeyboard noch so albern daherkommen. In „Cats at Parties“ vom neuesten Album „President Snakes“ geht es darum, auf Parties lieber mit den gleichgültigen Katzen der Gastgeber*innen rumzuhängen als mit den Leuten, die da sonst sind. In „Cats and Netflix“ vom Album „Dimetrodon“ geht es um den selbstgewählten, monatelangen Rückzug ins Zuhause, zu Katzen, Spielen und Snacks.
Im Song „Impostor“ vom Album „Lasers and Feelings“ besingt der Mars-Rover Curiosity sein mangelndes Selbstvertrauen, seine Mission nicht zu schaffen, während die ganze Welt dabei zuschaut. Was erstmal niedlich klingt, bezieht sich vor dem Hintergrund der besungenen Nerdkultur auch auf das so genannte Impostor-Syndrom, das ständige Gefühl, für die eigenen Aufgaben oder Tätigkeiten nicht qualifiziert genug zu sein. Etwas delikat ist der „Love Song For An Internet Troll“, ein Schrammelsong über Hater, den wegen seiner fröhlich-ironischen Machart vielleicht nicht alle so gelungen finden. Die beiden haben dennoch ein paar sehr schöne Zeilen im Songtext untergebracht. Der am klarsten empowernde Song ist für mich „Unstoppable Force“. Er erzählt davon, das eigene Ding zu machen und dabei auf gute Ratschläge von denen zu verzichten, die selbst nichts zur Realisierung cooler Projekte beitragen.
You are not my source
I am not your project
cause I’m an unstoppable force
and you’re an immovable object
Mehr von The Doubleclicks findet Ihr auf der Website, bei Bandcamp oder auf Youtube.
Eine Antwort auf „The Doubleclicks: Besungene Nerdkultur“
Vielen Dank für diesen Tipp und „Nothing to prove“. Dieser Song bedeutet mir so viel. Habe selbst beinahe meinen Beruf als Informatikerin aufgegeben, weil ich den alltäglichen Sexismus nicht mehr aushalten konnte.
Auch toll: ein frommer Wunsch an Santa Claus. Haha! ;)