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Feministische Comic Auslese #12: Heavy Vinyl, Küsse für Jet, You Brought Me The Ocean

Dieser Artikel ist Teil 12 von 13 in der Serie Feministische Comic Auslese

Hier stellen wir euch regelmäßig Comics vor. Dabei muss nicht zwingend Feminismus das Thema sein. Auch Figuren, die feministisch handeln oder die feministisch empowernt sind kommen hier vor.

Cover Bild des Comics Heavy Vinyl Band 1. Wir sehen 4 junge, diverse Frauen in verschiedenen Posen an einem Schallplatten Regal stehen.

Heavy Vinyl

Worum geht es: New Jersey, 1998. Chris hat gerade ihren Traumjob als Teenager angetreten: Sie arbeitet im Vinyl Mayhem, dem örtlichen Plattenladen. Sie ist bereit, sich allen Problemen zu stellen – mit frauenfeindlichen Metalheads, Möchtegern-Grunge Typen und sogar mit ihrer süßen Kollegin Maggie, in die sie verknallt ist.

Aber als die Lieblingssängerin der Belegschaft am Abend vor dem Auftritt ihrer Band in der Stadt auf mysteriöse Weise verschwindet, findet Chris heraus, dass ihre Mitarbeiter mehr tun als nur Vinyl und CDs zu sortieren … ihr lokaler Indie-Plattenladen ist auch eine Fassade für einen Teenie-Girl-Selbstjustiz-Kampfclub!

Wer macht es: Carly Usdin ist eine amerikanische Regisseurin, Autorin und Produzentin. Usdin ist bekannt unter anderem für die Regie von Suicide Kale oder Misdirection. Außerdem schrieb Usdin den queeren Baskteball-Comic „The Avant-Guards“.

Nina Vakueva ist freischaffende Comiczeichnerin und Character Artist. Für Marvel zeichnet sie aktuell die Serie „King in Black: Return of the Valkyries“.

Irene Flores ist Illustratorin, gelegentliche Autorin, Karaoke-Liebhaberin und Vollzeit-Kaffeetrinkerin. Aufgewachsen auf den Philippinen, wurde sie stark von japanischen Animationsfilmen und amerikanischen Comics beeinflusst. Derzeit lebt und arbeitet sie in San Luis Obispo, Kalifornien. Neben der Manga-Reihe „Mark of the Succubus“ zeichnete Flores sowohl „Adventure Time“ Comics als auch für „Welcome to Tranquility“ für DC Comics.

Rebecca Nalty ist eine Comic-Koloristin, die derzeit in Dublin, Irland, lebt. Zuvor arbeitete sie in der Animationsbranche als Hintergrundkünstlerin bei BBCs „Danger Mouse“, aber seit 2017 ist sie Vollzeit-Koloristin. Einige ihrer Projekte umfassen „Sparrowhawk“, „GLOW“ bei IDW, „She Said Destroy“ und „Finger Guns“ bei Vault.

Kieran Quigley ist ein freiberuflicher Künstler, der derzeit in Austin, Texas, lebt. Er arbeitet gerne an Comics, Animationen und Charakter-/Weltendesign. Unter anderem hat er an „Steven Universe“ Comics, „Girl on Film“ und „Misfit City“ mitgearbeitet.

Walter Baiamonte ist ein Comic-Kolorist, der für „Mighty Morphin‘ Power Rangers“ bekannt ist. Er arbeitete auch an „Chaos!“, „Buffy the Vampire Slayer“ und „The Backstagers“.

Jim Campbell ist ein zweifach Eisner-nominierter Comic-Letterer, Autor und Zeichner.

Wo ist da der Feminismus: Wenn die Dinge kritisch werden ist es Zeit für ein feministisches Beat-Down! Hier bekommt die Girl-Power-Trope ein modernes, queer-feministisches Update! „Heavy Vinyl“ (ursprünglich als „Hi-Fi Fight Club“ gestartet) macht Spaß, hat süße Momente und zeigt, dass auch die (Rock-)Musik Szene mal ordentlich umgekrempelt werden muss.

Cover Bild von Küsse für Jet. Wir sehen die Hauptperson Jet in orange gemustertem Hoodie und Jeans mit Rucksack vor einer Stadtkulisse stehen. Der Himmel ist in einem Farbverlauf von Rosa zu Blau gestaltet

Küsse für Jet

Worum geht es: Wir befinden uns am Ende der 1990er Jahre in einem Vorort in den Niederlanden. Kurt Cobais ist tot und die Jahrtausendwende naht voller Unwägbarkeiten und Chancen. Jet ist 14 Jahre und kommt auf ein Internat, da die Eltern wegen einem Job wegziehen müssen. Hier ist Jet auf einmal auf sich allein gestellt und muss lernen sich zu behaupten. Gar nicht so einfach als schüchterner, introvertierter Menschen. Zu den neuen Lebensumständen kommen auch neue Gefühle. Irgendwas fühlt sich komisch an und Jet versucht herauszufinden, was genau eigentlich los ist. Und ganz langsam reift in Jet die Erkenntnis, dass sie vielleicht mehr ein Junge als ein Mädchen ist.

Wer macht es: Joris Bas Backer wuchs in Den Haag, Bukarest, New York und in einer wenig einladenden holländischen Stadt namens Oegstgeest auf. Seine freie Arbeiten beschäftigen sich mit den Themen Sehnsucht, Identität, Gender Dysphorie und Geschlechterrollen. Joris lebt und arbeitet arbeitet selbständig als Künstler, Comiczeichner und Illustrator in Berlin. Neben zahlreichen Zines veröffentlichte Joris den Comic Strip „Familienjuwelen“ und ein Kurzgeschichte in der mit dem Ignatz-Award ausgezeichneten Anthologie „We’re still here“.

Wo ist da der Feminismus: Queere Coming of Age Geschichte aus dem deutschsprachigen Comicraum gibt es noch wenige. „Küsse für Jet“ leistet hier somit Pionierarbeit. Das Erkennen des eigenen Geschlechts und all die Folgen davon sind zentral im Feminismus des 21. Jahrhunderts. Nur wenn wir wissen wer wir sind und wo wir stehen, können wir für uns und andere eintreten.

Cover Bild von You brought me the Ocean. Wir sehen zwei junge Männer im Profil von der Nase abwärts, die ihre Hände ineinander gelegt haben und kurz davor sind sich zu küssen.

You brought me the ocean (Zeig mir das Meer)

Worum geht es: Aus Gründen, die er nicht erklären kann, war Jake schon immer vom Ozean und von Wasser im Allgemeinen fasziniert. Er träumt davon, Meeresbiologie zu studieren, wofür er jedoch seine Heimatstadt New Mexico und alle, die ihm nahestehen, verlassen müsste.

Gleichzeitig zu dieser schweren Entscheidung merkt Jake, dass er sich zu einem Klassenkameraden, Kenny hingezogen fühlt. Und wäre das nicht schon kompliziert genug, passieren seltsame Dinge mit ihm, wenn er in der Nähe von Wasser ist. Stimmt etwas nicht mit ihm? Oder gibt es ein Geheimnis, das jemand versteckt hat?

Wer macht es: Die französische Comickünstlerin Julie Maroh wurde durch „Blau ist eine warme Farbe“ weltbekannt. Seitdem hat Julie mehrere Comics veröffentlicht, wie etwa „City & Gender“ und „Body Music“. Julie setzt sich mit ihrer Kunst auch immer wieder feministisch-politisch ein.

Alex Sanchez hat bereits zehn Romane veröffentlicht, darunter das von der American Library Association als „Best Book for Young Adults“ ausgezeichnete Rainbow Boys und das mit dem Lambda Award ausgezeichnete „So Hard to Say“. Außerdem hat er sowohl für Marvel („Max Ride: First Flight“) als auch für DC Comics („Batman: Joker’s Asylum“) gearbeitet. Sein neuestes Buch, „The Greatest Superpower“, ist 2021 erschienen.

Wo ist da der Feminismus: Mittlerweile versucht auch DC Comics immer stärker in den Young Adult Markt vorzustoßen. Dass dabei auch gleich noch eine große Lücke, queere jugendliche Superheld*innen, gefüllt wird, ist umso erfreulicher. Gerade bei DC sind die meisten männlichen Helden ultra hart, düster und hetereo toxisch designed. „You brought me the ocean“ (Zeig mir das Meer) beginnt diese Trope aufzubrechen und macht das auf wundervolle Weise.

Weitere Artikel in dieser Serie<< Feministische Comic Auslese #11: Amazons Abolitionists and Activists, Black AF America’s Sweetheart und Kindred

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