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Erinnern an Rosalind Franklin

Heute hätte die Wissenschaftlerin Rosalind Franklin Geburtstag. Sie hat unter anderem wesentlich dazu beigetragen, dass die DNA-Struktur entdeckt wurde. Einen Nobelpreis bekam sie dafür nicht. Der ging nur an die beteiligten Männer, Francis Crick, James Watson und Maurice Wilkins. Die häufig gebrachte Erklärung: Sie sei zum Zeitpunkt der Verleihung bereits Tod gewesen und könnte darum keinen Preis erhalten, da er nicht posthum verliehen würde.

Harriet A. Washington zeigte im Ms. Magazine Ende des vergangenen Jahres, dass das Nobelpreiskommittee aber keinswegs stringent mit dieser Regelung verfährt. Als Gegenbeispiele brachten sie Erik Axel Karlfeldt (Literatur im Jahr 1931), Dag Hammarskjöld (Frieden im Jahr 1961), William Vickrey (Wirtschaft im Jahr 1996) und Ralph Steiman ( won the 1996 Nobel in Economic Science and, just a year ago, Ralph Steinman was awarded the Nobel Prize in Physiology or Medicine.

Und dafür gibt es Gründe: Die Regelung besagte allenfalls, dass nur lebende Personen nominiert werden können (die heutige Regelung ist etwas strenger, aber auch dort können Ausnahmen gemacht werden). In dem Artikel „Don’t Forget Rosalind Franklin“ zeigt das Ms. Magazine auf, wie Rosalind Franklin systematisch unsichtbar gemacht wurde. Ihre Fähigkeiten kleingeschrieben und ihre Beteiligung als minimal aufgezeigt wurde. Von Männern. Die, die eben Geschichte schreiben. Washington schrieb:

The 50th anniversary seems an opportune time not only to rectify the mythology surrounding Franklin’s ignoble exclusion, but also to consider her treatment’s larger significance. Women scientists are now more numerous, but they make up only 32 percent of career researchers and are much less likely than men to take on leadership roles, to advance in academia or to achieve the top prizes.

[Übersetzung: Der 50. Jahrestag [der Nobelpreisvergabe] scheint ein guter Zeitpunkt, um nicht nur die Mythen um Franklins unwürdigen Ausschluss richtigzustellen, sondern auch um darüber nachzudenken, welche größere Bedeutung der Umgang mit ihr hat. Wissenschaftlerinnen gibt es viele, aber sie sind nur 32% der „Karriere-Wissenschaftler_innen“. Es ist viel unwahrscheinlicher, dass sie Leitungspositionen innehaben, dass sie vorankommen im Wissenschaftsbetrieb oder die Top-Preise abhängen.]

Dass, dies eben nicht an Leistungen, sondern an einem sexistischem System liegt, zeigt der Fall Rosalind Franklin. Und wie teilweise noch heute über sie gesprochen wird.

Heute wäre Rosalind Franklin 93 Jahre alt geworden. Das Google Doodle erinnert an sie und bringt hoffentlich einige Leute dazu, sich über diese Wissenschaftlerin und ihre Leistungen zu informieren.

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