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Vom Wunsch nach mehr Frauen* in der IT zum Albtraum

Girls’Day, Komm, mach MINT und Frauen in die IT, Mentoringprogramme  und Informatik Frauenstudiengänge. Nur wenige von vielen Angeboten die sich Menschen in Deutschland ausgedacht haben um mehr Frauen* für IT-Studiengänge und -Berufe zu gewinnen. Wobei gewinnen wahrscheinlich ein gutes Stichwort ist, denn das ist es was sich Unternehmen vermutlich langfristig darunter vorstellen: Gewinn erzielen mit („weiblichen“) Fachkräften. Deshalb werden die Rufe immer lauter. Da ich mit meiner Ausbildung (Informatikstudium) ja anscheinend eine dieser heiß begehrten Fachkräfte bin, höre ich sie seit Beginn meines Studiums von vielen Seiten. Manchmal frage ich mich, ob ich die Einzige bin, die bei Aussagen wie „Zuwanderung allein wird das Problem nicht lösen“  zusammenzuckt.

Ich bezweifle, dass all die Maßnahmen auch nur irgend etwas bewirken, solange der Fokus auf Rekrutierung und Produktion von Leistungserbringerinnen liegt. Persönlich wünsche ich mir mehr Frauen* in der IT, weil eine dort die Zukunft mitgestalten kann wie nirgendwo sonst. Dass die Zukunft allein von Männern* gestaltet wird, halte ich für keine gute Idee und Computerwissen gibt Menschen noch dazu Macht und Verantwortung. Im Moment belege ich ein Modul mit dem Inhalt Computerethik an der Uni und muss feststellen, dass es keine Selbstverständlichkeit unter Informatiker_innen ist, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen. Natürlich ist dies auch keine Selbstverständlichkeit bei Frauen*, ich bin jedoch der Meinung, dass eine Vielfalt an Erfahrungshintergründen (nicht nur bezogen auf Geschlecht) sich positiv auf die Entwicklung der IT-Zukunft auswirken würde. Außerdem habe ich mein Fach aus reiner Leidenschaft gewählt und ich bin mir sicher, dass viel mehr Menschen in der Lage wären eine Leidenschaft für Informatik zu entwickeln, wenn Erfahrungen mit Informatik anders aussähen.

Einige „Förderprogramme“ habe ich aus Neugier in Deutschland besucht

Im Mentoringprogramm war es den Koordinatorinnen nicht möglich, eine Mentorin für mich zu finden, die in der Informatik arbeitet. Nicht, weil es dort keine Frauen* gibt, sondern weil sich das Mentoringprogramm an meiner Hochschule nicht auf Informatikstudentinnen vorbereitet hatte. In den zugehörigen Seminaren wurden Dinge wie „Netzwerken“, „Small Talk“ und „Improvisation“ gelehrt.

Einmal habe ich einen Workshop eines großen Unternehmens besucht, bei dem vom Essen über Unterkunft bis hin zu Geschenken alles gesponsort wurde. Gleich in der Begrüßungsrunde mussten wir alle anderen Teilnehmerinnen anonym nach unserem ersten Eindruck bewerten. Es wurde betont, dass es absolut nicht darauf ankommt freundlich zu sein. Wie einige andere hielt ich am Ende teilweise beleidigende Kärtchen in den Händen. „Schlampig!! (Haare)“ stand auf einem Kärtchen, da ich einen sichtbaren Ansatz hatte und kein Interesse daran meine Haare zu färben.

Neugierig wie ich bin, habe ich Monate später ein Führungsseminar für Frauen* besucht. Dort wurde das Erlebnis mit den Haaren noch einmal von einer überambitionierten Kursleiterin getoppt, die der Meinung ist, dass jede eine Kinderfrau“ zur Aufzucht des Nachwuchses anstellen sollte, wenn sie es mit der Karriere ernst meint. Den Haushalt übernimmt unterdessen natürlich auch eine „Putzfrau“. Wobei kein Wort darüber verloren wurde, wer diese Frauen* sein sollen und was genau das wem nützt.

Das Fazit aus all den Förderprogrammen fühlt sich an wie die Lektüre eines traditionellen Frauenmagazins:

  • Lächle, sei gesprächig und umgänglich
  • Mach dich hübsch und vergiss um Gottes Willen die Haare nicht!!11
  • Übertrage Tätigkeiten, die deiner Karriere im Weg stehen, anderen

Es gab natürlich auch gute Momente in den von mir besuchten Veranstaltungen. Ich habe einige Menschen kennengelernt und es gab viele interessante und inspirierende Gespräche. Die Frage ist für mich aber, was kommt dabei letztendlich rüber?

Von Melanie

Melanie macht irgendwas mit Computern und hat Femgeeks gegründet.

13 Antworten auf „Vom Wunsch nach mehr Frauen* in der IT zum Albtraum“

Huhu, sehr sehr cooler Artikel, danke. Ich hab mich immer gefragt, was diese Programme tun – jetzt weiß ich mehr :/ Ist ja der Hammer. Heyyy lassen wir Informatikerinnen* doch mal wissen, was Die Leute(tm) von ihrem Äußeren denken, das ist bestimmt empowernd für weiblich sozialisierte Menschen. Wer denkt sich denn so eine Scheiße aus?! Aber klar, die gleichen Menschen, die finden, dass es manche Leute gibt, die einfach dafür da sind, untergeordnete Arbeiten zu verrichten: „Frauen“. Wenns nicht weiße studierte Informatikerinnen* sind, dann halt andere. Das perfekte sexistische/rassistische/klassistische Entsolidarisierungspaket, in dem eine* dann auch noch selbst sexistisch runtergemacht wird. Bin begeistert.

Achso, „wahnsinnig“ ist vermutlich ne ableistische Verwendung, im 5. Absatz. Hab auch keine tollen Alternativen. „Von allen guten Geistern verlassen“? „unrettbar optimistisch“?;)

Hey, danke für den Hinweis. Ich habe mir beim Lesen schon bei der Formulierung schwer getan, habe es jetzt einfach in „neugierig“ geändert, weil das ebenfalls stimmt.

Ich hatte den Eindruck, dass von mir verlangt wird möglichst dafür zu sorgen, dass ich „nach oben“ komme und dort auch bleibe um von dort in Ruhe auf andere herab schauen zu können. Also, dass ich dafür sowohl an meinem Äußeren, als auch Verhalten und allem arbeiten soll. Du hast vollkommen recht, solche Veranstaltungen sind absolut null empowernd und würde ich sowas planen, käme so ein Programm direkt in die Mülltonne.

cool, danke :)

Hatte vorhin garnicht auf dem Schirm, dass das zweite Beispiel ja ein „Führungsseminar“ war, ausgerechnet. Ich hasse das ja, wenn Leute sagen „ist halt youtube, musst Dich nicht wundern“ oder so. Aber wenn sie schon zu „Führung“ ausbilden, ist der ganze Müll ja schon in der Grundidee drin.
Ein nicht rundrum menschenverachtendes „Führungsseminar“ wär halt keins.

Gehört aber alles auch dazu, dass der IT-Bereich halt gesellschaftlich echt sowas von privilegiert ist. Schreibst Du ja auch. Und damit noch anfälliger als andere Bereiche für so ein pseudo-Empowerment von manchen Frauen* auf Kosten von allen anderen.

Naja das Seminar hieß irgendwie sowas wie „sich selbst und andere führen“ und gaukelte vor, dass es _auch_ darum ginge, wie man den eigenen Alltag von Arbeit und Freizeit organisieren kann. Letztendlich ging es aber überhaupt gar nicht darum. Ich habe in Vergangenheit solche Workshops immer auch gerade deshalb besucht, weil ich wissen wollte, was Frauen* da erzählt wird. Eine Freundin von mir war ebenfalls dort dabei und hat im Laufe des Seminars erzählt, dass sie eigentlich gar keine Führungsposition möchte, sondern nur wissen möchte, wie sie sich selbst besser organisieren kann um mit Arbeit und Freizeit in einer gewissen Balance möglichst zufrieden zu werden. Die Vortragende hat sie daraufhin geradezu angemault, was sie dann hier zu suchen habe.

Danke für den kleinen Einblick in diese „Förderprogramme“. Ich habe (mit 29) gerade mit dem Informatikstudium begonnen. Bisschen spät, aber endlich bin ich mit dem was ich tue wirklich zufrieden.
Ich weiß im Grunde, was ich kann. Ich bin einigermaßen selbstbewusst und liebe Herausforderungen. Trotzdem hab ich 10 Jahre Entwicklung mit diversen Sackgassen und Umwegen gebraucht, um mir wirklich zuzutrauen das zu studieren, was mich interessiert und worin ich gut bin.

Warum? Es ist sicher ein alter Hut. „Arbeiterkind mit Migrationshintergrund“. Im verstaubten bayrischen Schulsystem. Dass ich überhaupt aufs Gymnasium ging, war schon Grund zur Freude. Es war ein mathematisches Gymnasium mit besonderem Schwerpunkt auf Naturwissenschaften. Natürlich gab es Mädchen-Naturwissenschaften und Jungen-Naturwissenschaften. Erstere waren super in Biologie und vielleicht noch in Chemie, aber eigentlich, wenn man ganz ehrlich war, waren die ja einfach nur fleißig, nicht etwa begabt, intelligent oder interessiert. Physik, Mathe und (der kaum vorhandene Unterricht in) Informatik waren die Domäne der Jungs. Da gab es echte Naturtalente, geradezu Wunderkinder! Matheolympiaden, Wettbewerbe großer Respekt vor denen, die diese hochkomplizierten Männerfächer so richtig beherrschten.

Ich hab mich schon sehr früh gegen alles was nach Mainstream roch gestellt. Ich hab versucht so zu sein, wie ich bin, selbstbewusst zu meinen Interessen und Vorstellungen zu stehen. Ich war stolz darauf, das einzige Mädchen gewesen zu sein, dass bei den Computergesprächen der Jungs mitreden konnte. Aber letztlich, unterm Strich, war ich eben nur ein Mädchen und ich musste (und muss manchmal immernoch) feststellen, dass all diese verstaubten Vorstellungen mich soviel tiefer beeinflusst haben, als ich es früher jemals zugegeben hätte.

Meinen Weg ins Wunschstudium hab ich jetzt endlich gefunden. Aber sicher nicht, weil die IT mehr Frauen braucht oder aus der Not heraus händeringend nach geeigneten Fachleuten im eigenen Land gesucht wird. Hätte es Computerkurse oder Veranstaltungen extra für Mädchen gegeben, damals während meiner Schulzeit, ich hätte sie nicht besucht. Es hätte den Geschmack von wohlmeinender Nachhilfe für die weniger Schlauen gehabt. Denen muss man alles ganz besonders deutlich erklären. Was ich gebraucht hätte, wären Selbstverständlichkeiten gewesen. Du interessierst dich für Mathe und Informatik? Super, wie wär’s mit der Computer-AG oder später sogar dem Leistungskurs? Unabhängig von den üblichen Geschlechter- und sonstigen Zuschreibungen.

So lange einem als Kind von allen Seiten suggeriert wird, Computer seien Männersache und Mädchen sind von Natur aus nicht dafür gemacht, kann man sich später mit solchen „Förderprogrammen“ soviel verrenken wie man will. Das Problem wird dadurch sicher nicht gelöst.

Fazit?
Wenn bereits Kinder die Chance haben sich für das zu interessieren, was sie eben spannend finden, wenn sie in ihren individuellen Interessen gefördert werden, wenn Programmieren genauso selbstverständlich zum Allgemeinwissen gehört wie Grundkenntnisse in Englisch, dann kann man sich den wohlmeinenden „Komm Mädel, ich geb dir Nachhilfe, damit du mit den Jungs in der IT mithalten kannst“-Wahnsinn später sparen.

Super, dass du es durchgezogen hast! Es ist nie zu spät sich weiterzuentwickeln und etwas anderes auszuprobieren!

So wie deine Beschreibung klingt lobe ich mir doch meine alte Schule. Wir hatten zwar keinen Informatikunterricht (die lieben Finanzen), aber ich hatte niemals das Gefühl „nur ein Mädchen“ zu sein in dem Sinne, wie du es beschrieben hast. Manche Klischees scheinen also doch zu stimmen: Meine ehemalige Schule stand nämlich nicht in einem so erzkonservativen Bundesland wie deine sondern in Sachsen-Anhalt.

Obwohl ich mich manchmal etwas alt fühle im Studium ;) hast du recht, es ist nie zu spät! Ich kann das Studium mit meiner jetzigen Lebenserfahrung ganz anders für mich nutzen, als ich es vor 10 Jahren gekonnt hätte. Insofern ist das schon alles gut so wie es ist.

Meine Schulzeit lag in den 90ern. Ich hoffe wirklich, dass sich da in der Zwischenzeit auch in Bayern was verändert hat. Die alte Lehrergeneration, die zu meiner Zeit vorherrschte, bewegte sich durchgängig knapp unter dem Rentenalter. Aktuell hab ich da keinen Einblick, aber ich hoffe mal, dass das besser geworden ist.

Wow das ist ein langer Weg, der sich ja offensichtlich gelohnt hat! :)

Deine Erfahrungen habe ich zum Teil ähnlich erlebt. Habe ebenfalls über Umwege zur Informatik gefunden (als Arbeiter_innen Kind hatte ich nie geglaubt, dass ich jemals studieren würde). Zu meiner Schulzeit gab es solche Programme für Mädchen noch nicht und alles was ich hatte war ein Informatikunterricht wo wir Excel Tabellen erstellen mussten.

Habe dann eine Programmier AG besucht und erinnere mich noch daran, dass ich jedes Mal nur schweigend da saß, während die anderen (alles Jungs) sich mit dem Lehrer über Ideen für Spiele austauschten. Wir haben dann irgendwas mit einer Matrix programmiert und ich hatte keinen Plan was eine Matrix überhaupt ist, während manche andere total begeistert meinten, sie könnten ja jetzt ein Schachspiel programmieren. Von da an bin ich nie wieder hingegangen. Also das Angebot allein reicht vermutlich nicht, die Menschen auch mitnehmen wäre wohl besser.

Da hast du sicher recht, dass einfach nur ein offenes Angebot nicht reicht. Ich würde das auch nicht auf die Schulen allein schieben, sondern auf das gesamte Umfeld, in dem Kinder so aufwachsen. Warum hatten die Jungs dir gegenüber einen Vorsprung? Weil sie sich in ihrer Freizeit ganz selbstverständlich schon näher mit Computern befasst haben, vermutlich. Heute ist es ja nun schon normal(er) geworden, dass viele Kinder Computer haben und damit umzugehen lernen. In den 90ern war das noch den Jungs vorbehalten. Allerdings kann man auch nicht darauf setzen, dass jede Familie sich für ihre Kinder Computer leisten kann und in der Lage ist, sie entsprechend ihrer Interessen da zu begleiten. Also kommt den Schulen doch wieder ein wesentlicher Anteil zu.

Ich weiß, dass viele Mädchen sich in geschlechterspezifischen Angeboten wohlfühlen. Bestimmt kann man da auch von IT-Angeboten in Mädchentreffs etc. profitieren. Bisher hab ich da allerdings nur selten wirklich Programmierworkshops oder Tiefergehendes entdeckt, sondern eben immer nur Angebote, die die Mädchen als reine Nutzerinnen fertiger Technik sehen. Ich bin da etwas zwiegespalten. Einerseits haben Angebote für Mädchen sicher ihre Berechtigung und bringen Vorteile mit. Andererseits weiß ich von mir persönlich, dass ich mich nie wohlgefühlt habe, wenn es um Angebote ging, die per se erstmal nur auf ein Geschlecht eingeschränkt waren. Mein Freundeskreis war immer bunt gemischt, Junge, Mädels und alles mögliche dazwischen.

Ich glaub, wenn man wirklich eine Basis mit den Grundlagen dieser ganzen IT-Welt schafft, die Kinder also da abholt, wo sie jeweils stehen, dann kommt es auch nicht so leicht zu dem, was du beschreibst. Dass jemand Interesse hat, aber keinen Zugang zu entsprechenden Angeboten findet.

Was ich gebraucht hätte, wären Selbstverständlichkeiten gewesen.

Jaaaaa. Danke für den großartigen, großartigen Kommentar.

Ich bin übrigens auch in Bayern zur Schule gegangen und war tatsächlich in so „Pluskursen“, einmal Physik/Astronomie, einmal Informatik. Von männlichen Lehrern vorgeschlagen, kein Ding soweit. Jedesmal allein unter Jungs. Meine Erfahrung war allerdings so ziemlich genau, wie es Melanie beschreibt. Ich hatte keine Ahnung, was das eigentlich bringen soll mit der komischen „go to 40“-Schreiberei. Ich hatte keinen Computer daheim (unser Vater fand das überflüssig) und kein Checker-Netzwerk von Typen und überhaupt keine Vorstellung davon, was das alles bedeutet. Hab 20 Jahre gebraucht, um zu merken, dass ich das wiiiirklich machen will.

Klar ist das als „Mädchen“ ne andere Sache. Ich hatte ganz andere Voraussetzungen als die ganzen Typen. Ich hätt mich aber glaub ich auch von nem Extra-Kurs für Mädchen nicht angesprochen gefühlt, genau aus dem gleichen Grund. Die Leute, die das lehren, müssten endlich mal aus unterschiedlichen Hintergründen kommen. Aber wenn’s schon der x-te weiße cis Heterotyp sein muss, dann halt wenigstens kein gleichgültiger Arsch mit diskriminierenden „lustigen“ Beispielen. Aber das hat ja eben in dem Bereich auch System.

Interessanter Beitrag. Ich selbst arbeite nach erfolgreichem Informatik-Studium als Programmiererin in der freien Wirtschaft. Förderprogramme, wie du sie beschrieben hast, habe ich bisher nie besucht.
Einzig zu Schulzeiten bin ich für zwei Tage an eine nahegelegene Fachhochschule gegangen, wo ein Schnupperkurs für Mädchen/Frauen angeboten wurde. Dort haben wir uns zum Beispiel in die ein oder andere Vorlesung technisch orientierter Studiengänge hineingesetzt. Hauptsächlich ging es aber natürlich darum uns zu zeigen wie wunderbar genau diese Hoschule ist (worin ich allerdings kein Problem sehe). Als Fazit habe ich aus eben jenem Schnupperkurs mitgenommen: Hab keine Angst vor technischen Studiengängen und Berufen!
Da wir eine reine Mädchentruppe waren, hat auch besonders folgendes Eindruck auf mich gemacht: Es gibt Mädchen/Frauen, die nicht nur Klatsch&Tratsch, Styling und Co. im Sinn haben, sondern sich dafür interessieren, etwas cooles und geistig forderndes zu tun.
Soviel zum Thema nette Menschen und „Haare!!11einself“ ;)

Letztendlich denke ich, dass Frau immer kämpfen muss, wenn sie in solchen Studiengängen und Berufen erfolgriech und vor allem glücklich sein will. Wenn sich jemand darüber aufregt, dass meine Haare nicht frisch getönt sind (tatsächlich trage ich aktuell halb hellblond, halb dunkelblon, weil rauswachsen), dann lass eich den/die einfach links liegen und wende mich Menschen zu, die auf andere Dinge Wert legen.
Unternehmen, die einen dazu auffordern andere zu bewerten und es dabei nicht bei objektiven, sachlichen Kriterien belassen würde ich entsprechend genauso behandeln und mich dort schlichtweg nicht bewerben.
Das es auch anders geht weiß ich ja durch meinen aktuellen Arbeitsplatz :)

Genau solche Konstellationen finde ich empowernd. Also Mädchengruppen in denen Zukunftspläne abseits von irgendwelchen vorgestanzten Rollen geschmiedet werden können und wo es einfach darum geht mit Spaß an die Sache heran zu gehen. Was ich erlebt habe war eher „wir wissen alle, dass wir es drauf haben und kloppen so lange auf andern herum bis sie es entweder auch wissen oder sich was anderes suchen“.

Ich habe auch danach meine Haare nicht gefärbt, aber es blieb trotzdem nachhaltig in Erinnerung (andere wurden als arrogant oder Tussi oder sonstwas beschimpft). Vor allem ist mir unbegreiflich, warum dort von seite der Organisation nichts gesagt wurde, also das war wohl tatsächlich so geplant. Deshalb würde ich mich dort auch niemals bewerben!

Cool wäre nun natürlich zu wissen, in welchem Unternehmen du diese Erfahrungen gesammelt hast ;-D

Was mir allerdings eben noch aufgefallen ist: Mädels, die wirklich ernsthaft andere Frauen als „Tussi“ etc. beschimpfen oder auf die Frisur achten…wollten als Informatikerinnen arbeiten? Das passt auch irgendwie nicht in meine Erfahrungswelt. Ich habe genau eine weibliche Kollegin (was bei unserer kleinen Abteilung ein wahnsinnig hoher Prozentsatz von Frauen ist – 25%) und die interessiert sich genauso stark wie ich für Mode oder das Aussehen anderer Leute. Nämlich soviel, dass man gepflegt ist (was für mich heißt, dass die Haare gewaschen sind und fertig), Ende.

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