Kategorien
Bits & Dykes

FairPhone – Ist faire Produktion möglich?

Es ist ungefähr zwei Jahre her, da schrieb ich für das Missy Magazine einen Artikel über die Produktion von IT-Gadgets wie z.B. Smartphones oder Tablets. Damals hatte ich versucht einen kurzen Einblick in ein vielschichtiges Problem zu gewinnen und diesen weiterzugeben. In den letzten zwei Jahren hat sich einiges getan und ich muss zugeben, dass ich das Thema zunehmend aus den Augen verloren und teilweise geradezu verdrängt hatte, obwohl die Beschäftigung mit mobilen Geräten in meinem Studium an Bedeutung gewann. Mobile Geräte sind so beliebt wie noch nie. Erst kürzlich vermeldete allein Google mehr als 900 Millionen aktivierte Android Geräte.

Über die Produktionsbedingungen solcher Geräte wird immer wieder vereinzelt berichtet (vor allem wenn es große Schlagzeilen gibt), doch im Bezug auf Alternativen blieb es lange Zeit ruhig (innerhalb meiner Filterblase). Die erste Hardware-Alternative die mir ins Auge sprang war die Faire Maus. Auf der Website des Projektes wird schnell klar, wie „einfach“ Produktion ohne Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutung klingt und wie schwer die Umsetzung tatsächlich ist. Nun hat ein Start-up aus Amsterdam den Schritt zur fairen Produktion eines Smartphones gewagt. Das FairPhone (Hardware Spezifikation hier) wird als seriously cool angepriesen und offen mit konfliktfreien Rohstoffen produziert. Es kann momentan für 325 Euro vorbestellt werden und wenn 5000 Vorbestellungen eingegangen sind, beginnt die Produktion.

Kennt ihr noch weitere Alternativen? Was haltet ihr vom FairPhone, der Herangehensweise, der Transparenz*, der Aufmachung?

*Anmerkung: Während ich diesen Artikel schrieb waren ein großer Teil der Website für mich nicht erreichbar. Update 20:30 Uhr: mittlerweile ist der Relaunch der Seite abgeschlossen.

Von Melanie

Melanie macht irgendwas mit Computern und hat Femgeeks gegründet.

2 Antworten auf „FairPhone – Ist faire Produktion möglich?“

Ich persönlich hab‘ an Fairphone noch nichts negatives feststellen können, auch wenn es natürlich vielleicht noch ehrlicher wäre zu sagen „10% Fairphone“ oder so und wie bei der Nager-Maus aufzulisten, worüber sie alles keine Kontrolle haben. Aber generell denke ich, die meinen das durchaus ernst* und allein von der Signalwirkung her (/Diskussionen die sich dadurch ergeben) ist das schon gut und wichtig.

Mehr zum Thema „Sind faire Computer möglich“ von Sebastian Jekutsch auf dem 29C3:

https://www.youtube.com/watch?v=iFyDTPzMw2k
(https://events.ccc.de/congress/2012/Fahrplan/events/5121.en.html)

Wär‘ auch über Links zu weiteren Produkten interessiert. ^_____^

*Zumindest ernster als dieses Nachhaltigkeits-Siegel:
http://www.heise.de/mobil/meldung/Galaxy-S4-Erstes-Smartphone-mit-Nachhaltigkeits-Zertifikat-1864830.html

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.