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My Community is your Commuity

Dieser Artikel ist Teil 3 von 48 in der Serie Community Monday

Am ersten Montag im Monat werfen wir ein Thema in die Runde, ob aktuell oder zeitlos, über das wir uns gern mit euch austauschen wollen. Rege Beteiligung mehr als erwünscht!

Ihr habt Themenvorschläge für den Community Monday? Oder wollt sogar mal einen Artikel für die Reihe schreiben? Immer gern! Meldet euch einfach über das Kontaktformular!

Wir hatten in der letzten Woche bereits die Wikipedia als Beispiel für eine Community, die für viele Frauen* eher abweisend und schwer zugänglich ist. Schon kleinere Änderungen in bestehenden Artikeln sind, vor allem wenn sie gesellschafts- und/oder herrschaftskritisch begründet sind,  eine größere Kraftanstrengung. Ganz zu schweigen davon, neue Themen einzubringen, insbesondere solche, die als „weiblich“ abgewertet werden.

Auch von anderen Communities oder Foren zu technischen Themen, Programmiersprachen etc. habe ich schon viele Berichte gelesen, wonach Frauen* dort lieber als solche unentdeckt auftreten. Oder eben mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen haben.

Immer wieder höre ich aber auch von Tech-/IT-Communities, die sich wirklich ernsthaft, aktiv für mehr Diversität einsetzen. Die entsprechende Räume schaffen oder Regeln aufstellen, die einer_m den Eintritt und die Arbeit in dieser Community erleichtern. Ich selbst habe mich bisher leider auch nicht wirklich in eine Community hineingetraut. Selbst in Hilfe-Foren, die ich während diversen Programmierarbeiten durchforstet habe, war ich immer nur als Lesende unterwegs. Meist fand ich den Umgang mit Newbies an sich schon grauenvoll genug. Was dazu führte, dass ich mir das Fragen gleich komplett verkniff und lieber länger suchte oder selbst rumprobierte.

Daher jetzt die Frage an euch: Habt ihr schon Erfahrungen in technischen Communities gesammelt? Wie die divers war die Community? Wie gut habt ihr euch aufgenommen und akzeptiert gefühlt?  Könnt ihr vielleicht sogar Communities empfehlen?

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Von Susanne

Susanne ist zur Zeit hauptberuflich Weltenbummlerin und Bloggerin. Zuvor studierte sie Medientechnologie und arbeitet ein Jahr als Systemingenieurin beim öffentlich-rechtlichen Fernsehn. Zum Geek wurde sie vorallem über Computerspiele und die unlängst erwachte Freude am Webprogrammieren. Die Feministin in ihr ist sowohl Ergebnis einer empowernden Familie als auch eine Antwort auf die Erfahrungen mit dem Rest der Welt.

4 Antworten auf „My Community is your Commuity“

Ich bin ja der festen Überzeugung, dass Hackerspaces zu den tolerantesten Orten überhaupt gehören (gerade was sexuelle Identität und solche Theman angeht). Allerdings sind sie vielleicht nicht unbedingt tolerant gegenüber Newbies, dies ist auch der Grund warum ich mich in den örtlichen Hackerspace nicht so wirklich reintrau (geht aber auch einigen meiner männlichen Geek-Freunden so)

Ich kann vor allem über meinen Arbeitgeber getDigital schreiben. Ich war im Nerd-Shop die erste festangestellte Frau, habe aber nie Probleme gehabt. Ich arbeite aber auch in einem „typischen Frauenfeld“: PR und Presse.
Inzwischen haben wir zu gut 1/3 weibliche Mitarbeiterinnen und die Geschäftsleitung strebt ein ausgeglichenes Verhältnis an.
Natürlich werden ab und zu „Witze“ gemacht, die mit Klischees spielen, das geht aber auf Kosten beider Geschlechter und ich habe mich so gut wie nie unwohl dabei gefühlt. Kommentare, die die Grenze zum lustigen überschreiten könnten, werden im Keim gestoppt.
Insgesamt also sehr positiv in der vermeintlichen Männer-Domäne Nerd-Shop. Hier kommt es eben eher auf den Geek-Faktor als auf das Geschlecht an.

Da kann ich dir teilweise zustimmen. Hackerspaces sind ok. Man wird auf jeden Fall nicht in irgendeiner Form aufgrund seines Geschlechtes diskriminiert, und dass da Menschen rumlaufen, die nicht dem heteronormativen Standard entsprechen, wird auch akzeptiert.
Aber wehe, wehe du kennst du mit irgendwas nicht aus oder kommst – oh Schreck – in den Hackerspace, um etwas zu lernen. Das geht erst, wenn du genau weißt, welchen Leuten man Fragen stellen darf oder sagen darf, dass man sich nicht auskennt. Es gibt da durchaus viele Menschen, die ziemlich giftig mit Ahnungslosen umgehen.
Ein Bekannter von mir durfte das schon öfter kassieren. Erst kriegt er Hilfe aufgedrückt, die er nicht will, und später sagen dieselben Leute: „Hoffentlich fragt der mich nie wieder was.“
Das ist sicher die Minderheit, aber es gibt solche Verhaltensmuster und sie werden allgemein toleriert.

Was mich als Frau an Hackerspaces noch nervt, ist, dass ich sehr oft Männer neben mir sitze habe, die ganz offensichtlich versuchen, mir näher zu kommen. Nicht offensiv, sondern sehr subtil und schüchtern. Wenn man mit so was umgehen kann, ist das OK. Ich kanns leider nicht.

Außerdem, dass „Flausch“ in Hackerspaces wohl allgemein etwas sehr Tolles ist, Körperkontakt ist total OK (überraschenderweise auch unter heterosexuellen Männern), muss zelebriert werden und so passiert es, dass ich total oft Umarmungen reingedrückt bekomme, die ich echt nicht will. Und Leute sich dann wundern, wenn ich sie wegdrücke oder weglaufe.

Insofern: Hackerspaces ja. Aber nicht zu viel erwarten.

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