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Flirren & Rauschen

Gleichheit im neuen europäischen Film & Medien­fördergesetz

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Wir berichteten vor einigen Wochen darüber, dass die Repräsentation von Frauen* in Filmen auf einem neuen Tiefststand ist und auch hinter der Kamera tut sich seit Jahren nur sehr wenig; trotz jahrzehntelanger Arbeit von Frauenfestivals und anderen Organisationen. Obwohl die Abgänger_innen von Filmhochschulen in vielen Ländern in etwa gleich viele Männer* wie Frauen* zählen, wird bei Filmproduktionen selbst ein Frau*anteil größer als 15% (mit starken Unterschieden zwischen den Gewerken) nur selten erreicht. Dies bedeutet nicht nur eine ökonomische Benachteiligung von Frauen*, sondern auch eine fortlaufende Reproduktion stereotyper Frauenbilder und -rollen während die erzählten Geschichten immer nur aus der selben einseitigen weiß Cis-Mann hetero Perspektive stammen.

Dieser Schieflage stellen 14 europäische Organisation aus dem Bereich Frauen und Film nun einen Antrag an die Euroäische Kommission entgegen. Diese hatte im Rahmen der laufenden Konsultationen der Euro­pä­ischen Kommission über die „Beurteilung staatlicher Beihilfen für Filme und andere audiovisuelle Werke“ staatliche Stellen, Filminstitutionen, wie auch Beschäftigte in der Filmindustrie dazu aufgerufen, die Kriterien, nach denen jedes Mitgliedsland seine Fördergelder vergibt, zu überprüfen. Die letzte Vereinbarung war bis Ende 2012 gültig. (1)

Auf diesen Aufruf haben 14 Organisationen aus 10 europäischen Ländern mit einem Antrag reagiert, in dem sie fordern, dass das neue Gesetz einen Absatz erhalten soll, der explizit berücksichtigt, dass die Film- und Medienförderung die Gleichheit zwischen Frauen und Männern anstrebt.

Der Antrag wurde von der spanischen Vereinigung „Frauen im Film und den audiovisuellen Medien“ (CIMA) unter Mitarbeit des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund | Köln entwickelt. Organisationen aus Frankreich, England, Italien, Island, Schweden, Belgien, Irland, Österreich und Dänemark haben sich dem Aufruf angeschlossen.

(1) Pressemeldung des IFF Dortmund | Köln -PDF

(2) Vollständiger Antrag zum neuen Medienfördergesetz (englisch und spanisch) -PDF

Von Susanne

Susanne ist zur Zeit hauptberuflich Weltenbummlerin und Bloggerin. Zuvor studierte sie Medientechnologie und arbeitet ein Jahr als Systemingenieurin beim öffentlich-rechtlichen Fernsehn. Zum Geek wurde sie vorallem über Computerspiele und die unlängst erwachte Freude am Webprogrammieren. Die Feministin in ihr ist sowohl Ergebnis einer empowernden Familie als auch eine Antwort auf die Erfahrungen mit dem Rest der Welt.

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