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Einfach alles lernen

Eine Eigenschaft an mir, die mich meines Erachtens nach zum Geek macht, ist die, dass ich wahnsinnig gerne lerne.

Selbstverständlich nicht ohne die Schwierigkeiten, die andere Menschen beim Lernen so haben wie Prokrastination, Schwierigkeiten anzufangen und sich konstant zu motivieren. Außerdem ist es nicht immer einfach, die richtigen Lernmethoden für verschiedene Themen zu finden, sich Dinge zu merken und sie anzuwenden. Vielleicht ist es reizvoller, Dinge lieber sofort perfekt können zu wollen, anstatt sie mühsam zu lernen und wer bewundert (und beneidet) Menschen, die Dinge gut können nicht ab und zu? Das mit dem sofort können ist aber eher unwahrscheinlich und deshalb ist es wichtig, Fortschritte zu machen und diese zu sehen bzw. sichtbar zu machen. Das Internet bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, das mit dem Fortschritt auf unterschiedlichste Arten zu nutzen. Außerdem bieten sich zahlreiche neue Möglichkeiten Dinge zu lernen.

Alles lernen und Videos davon machen

Vor einigen Wochen bin ich auf das englischsprachige Blog von Liz Krane gestoßen. Es heißt LearningNerd und Liz hat nichts Geringeres vor, als einfach alles zu lernen. Hierzu hat sie außerdem vor, zu jedem Thema ein eigenes Video auf YouTube hochzuladen, wie sie hier (YouTube-Video auf Englisch, Transkript gibt es hier) erzählt. Diese Idee hat mich sehr fasziniert und inspiriert. Warum eigentlich nicht alles lernen und heute damit anfangen? Auch wenn es auf dem Blog von Liz gerade etwas still ist, hat sie gegenüber Femgeeks versichert, dass bald neue Videos folgen. Also öfter mal reinschauen!

Programmieren lernen und darüber Bloggen

Fiona konzentriert sich mit ihrem Lernvorhaben hingegen auf ihrem Blog Fiona lernt Programmieren wie der Name schon sagt auf das Programmieren. Genau genommen hat Fiona schon einige Grundlagen in Assembler (eine für den Menschen verständliche Maschinensprache) gelernt um Computer besser zu verstehen und nun mit der Programmiersprache C weiter zu machen. Ihre Fortschritte stellt sie auf dem Blog vor und hat damit bereits eine breite Öffentlichkeit erreicht. Lernhilfen, die Fiona dabei bisher im Einsatz hatte, waren Bücher und der Rat von Freunden.

Andere Wege programmieren (und alles) zu lernen

Bücher sind nicht für jede_n das richtige Lernmedium und Leute fragen ist nicht immer möglich oder erwünscht. Sollte doch der Wunsch bestehen mit Hilfe von erfahrenen Menschen programmieren zu lernen, bietet sich die Sprache Ruby on Rails durch die attraktiven Workshops der Railsgirls an. Dieses Konzept kommt so gut an, dass es mittlerweile bereits in anderen Formen und mit anderen Sprachen angeboten wird. Beispielsweise richtet sich auch JavaScript for Absolute Beginners an Programmieranfänger_innen.

Doch auch ohne fremde Hilfe ist es möglich, Programmieren zu lernen. Zahlreiche Menschen haben es sich daher 2012 zum Ziel gesetzt, mit Hilfe von Codeacademy eine Programmiersprache zu erlernen. Mit Code Year können Technologien für das Web gelernt werden und mittlerweile kamen bereits einige weitere Auswahlmöglichkeiten hinzu, um beispielsweise Python oder JavaScript von Grund auf zu erlernen. Im Gegensatz zu Büchern entstehen keine weiteren Kosten neben Computer und Internetzugang und der Kontakt zu Freund_innen über die Plattform ist ebenfalls möglich.

Auch abseits vom Programmieren lassen sich geekige Dinge über das Internet erlernen. So bietet Coursera englischsprachige Onlinekurse in 16 Kategorien von Wirtschaft über Informatik bis hin zu Medizin, die von verschiedenen Universitäten weltweit angeboten werden. Die Kurse lassen sich auch unabhängig von einem Studium belegen und sind frei verfügbar.

Viele weitere Vorlesungen und Kurse von einzelnen Universitäten lassen sich übrigens auch als kostenloser Podcast oder Video-Podcast über iTunes abonnieren. Hierzu in iTunes einfach in den iTunes-Store wechseln und anschließend unter iTunes U Kurse durchbrowsen und abonnieren. Hier finden sich auch Angebote wieder, die auf Coursera angegeben sind bzw. bereits vergangene Kurse der dort vorhandenen Universitäten. Dort sind auch einige deutsche Universitäten vertreten. Wenn ihr iTunes nicht leiden könnt oder nicht nutzen könnt/wollt, dann könnten OpenSource Tools wie z.B. Miro für euch interessant sein, mit denen auch nach Podcasts verschiedenster Themen gesucht werden kann.

Sollten Bücher doch das Medium eurer Wahl sein, ihr wollt aber kein Geld dafür hinlegen und trotzdem programmieren lernen, könnte folgende Liste für euch interessant sein: List of freely available proramming books.

Was auch immer ihr vor habt: viel Erfolg beim Lernen. Wenn ihr Lust habt könnt ihr ja in den Kommentaren darüber berichten, was ihr grade lernt, noch lernen wollt und wie ihr das am Liebsten macht.

Von Melanie

Melanie macht irgendwas mit Computern und hat Femgeeks gegründet.

6 Antworten auf „Einfach alles lernen“

„Assembler (eine für den Menschen verständliche Maschinensprache)“ — Geschmack ist wohl verschieden. O.o

An Tutorials fand ich rubymonk.com und tryhaskell.org, aber auch learnyouahaskell.com ganz nett. Interaktive Tutorials gibt es wohl auch für andere Sprachen; bei Google und Stackoverflow findet mal da Geeignetes.

Überhaupt: Stackoverflow! Nicht immer ganz einfach, die Community, aber jede „dumme“ Frage ist da sicher schon 5x beantwortet.

Für die, die sich etwas mit den algorithmischen Hintergründen beschäftigen möchten, könnte das Taschenbuch der Algorithmen (978-3540763932) einen guten Einstieg bieten.

Videos während des Lernens zu machen halte ich übrigens für wenig hilfreich (für Andere). Wenn man zwei Lektionen weiter ist, dann macht es Sinn, das früher Gelernte auf diese Art nochmal Revue passieren zu lassen und es zwar noch aus der Perspektive eines Lerners, aber auch mit etwas mehr Verständnis und Abstand als beim Erstkontakt für Andere festzuhalten.

Eine ganz großartige (englischsprachige) Seite ist noch Open Culture. Dort gibt es einw riesige Sammlung freier Lernmaterialen (im weitesten Sinne): Z.B. gibt es eine nach Fachrichtung aufgeteilte Übersicht an Vorlesungen, Links zu zig Sprachkursen, freie Filme und Hörbücher etc.
Irgendwo bei denen findet sich auch der Hinweis auf smARThistory, wo mensch allerlei über Kunst lernen kann – darüber hatte ich mal hier geschrieben.

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