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Dieser Blogeintrag zerstört sich in 5 Sekunden

Dieser Artikel ist Teil 42 von 48 in der Serie Community Monday

Am ersten Montag im Monat werfen wir ein Thema in die Runde, ob aktuell oder zeitlos, über das wir uns gern mit euch austauschen wollen. Rege Beteiligung mehr als erwünscht!

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… glücklicherweise noch nicht von selbst. Die aktuelle Berichterstattung macht mich befürchten, dass dies in Zukunft vielleicht besser wäre. Aber wer will denn sowas?

So richtig überrascht oder erschüttert über das Ausmaß staatlicher Überwachung in den USA und in Großbritannien und überhaupt der ganzen Welt, scheint allerdings niemand zu sein. Oder ist das nur mein Umfeld? Reaktionen reichen von Resignation bis zu Halb- oder Totalkapitulation. Was soll mensch da schon groß machen? Öffentliche Proteste werden auch gleich wieder für sinnlos erklärt. Wann in den letzten Jahrzehnten hätte sowas irgendwas bewegt. Ähm.

Wie auch immer. Proteste hin oder her. Sich nicht zu wehren steht für mich gar nicht zur Debatte. Dies schließt allerdings vor allem auch sich schützen ein, auch wenn das meiner Meinung nach nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Ich möchte mich eigentlich nicht wie eine Spezialagentin verhalten müssen, nur damit Frau Franke*1 vom Geheimdienst X nicht weiß, mit wem ich gestern Frühstücken war oder wie gut mir die Fusion gefallen hat.

Helga hat Anfang Juni schon einmal in die Runde gefragt, wie ihr denn die Kommunikation über euer Smartphone absichert. Und wie sieht es darüber hinaus so aus? Habt ihr seit die Überwachungsgeschichte hochgekocht ist, irgendwas geändert oder getan? Verschlüsselt ihr jetzt E-Mails? Oder seid ihr dann doch endlich aus ein paar sozialen Netzwerken ausgetreten, um den Datenwust über euch im Netz nicht noch größer zu machen? Habt ihr an Protesten teilgenommen? Vielleicht macht ihr das eh schon längst und freut euch nur, dass endlich ein paar mehr Leute gezwungen werden sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Erzählt mal!

 

*1 Name willkürlich

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Von Susanne

Susanne ist zur Zeit hauptberuflich Weltenbummlerin und Bloggerin. Zuvor studierte sie Medientechnologie und arbeitet ein Jahr als Systemingenieurin beim öffentlich-rechtlichen Fernsehn. Zum Geek wurde sie vorallem über Computerspiele und die unlängst erwachte Freude am Webprogrammieren. Die Feministin in ihr ist sowohl Ergebnis einer empowernden Familie als auch eine Antwort auf die Erfahrungen mit dem Rest der Welt.

5 Antworten auf „Dieser Blogeintrag zerstört sich in 5 Sekunden“

Nachdem ich das Projekt Mail-Verschlüsselung schon ewig vor mir hergeschoben hatte, habe ich es jetzt endlich umgesetzt. Ich habe GnuPG installiert und werde versuchen das Thema im Freundeskreis weiter zu verbreiten. Im Browser hatte ich eh schon diverse Security Add-ons, Weiterhin habe ich mir für das smarphone F-Droid angesehen und werde etliche Apps austauschen. Es gibt noch viel zu tun ;-)

Ich habe mich schon vor des Ueberwachungs-Skandals damit beschaeftigt von QQ und WeChat. Dabei habe ich schon gelernt, dass meine Chinesischen Freundinnnen nicht gewillt sind diese Produkte aufzugeben, obwohl die Regierung nicht nur ueberwacht, sondern auch Real Time zensiert (allerdings nur, wenn man sich in China Mainland befindet). Die haben auch keine Moeglichkeit Facebook, Twitter, etc. zu verwenden, da dies geblockt wird. (Mit Geld und VPN kann man noch ueber diese Firewall kommen, wenn man weiss wie.)

Dank Femgeeks habe ich diese beiden Links in meine Bookmarks aufgenommen:
https://prism-break.org
http://www.accountkiller.com/en/

Nun versuche ich moeglichst diese freien, Open Source Alternativen zu verwenden. Bei den Social Networks ist das allerdings nicht praktikabel, da die Open Source Alternativen von sonst niemand (der Leute mit denen ich sonst so verbunden bin) genutzt wird. Daran scheitert das dann. Ich nutze aber Facebook, Tumblr, Qzone und Feeldy in erster Linie dazu um Nachrichten von anderen zu empfangen und lesen. Selbst findet sich mein (sowieso fuer andere nicht interessante) Lebens-Alltag nicht bei Facebook & Co. und alles was ich dort mache findet auch unter Pseudonym statt. Bei einer gezielten Ueberwachung wuerde man natuerlich ein entsprechendes Profile erstellen koennen.

Hier wurde auch Threema als Alternative zu WhatsApp empfohlen. WhatsApp ist in der Tat eine Katastrophe auf allen Ebenen. Ich habe nun noch eine verschluesselte Open Source Alternative entdeckt: http://kontalk.org
Das Problem mit Kontalk ist aber wieder, dass es niemand sonst hat.

Ich konnte bei vielen Menschen keine wirkliche Bereitschaft feststellen zu Alternativen zu wechseln. Die meisten nehmen das hin. Da wuerde mich auch interessieren, wie es bei Eurem Bekanntenkreis ist.

Dank Femgeeks habe ich mich entschlossen mein Samsung Galaxy auf CyanogenMod umzustellen. Das war eine sehr gute Entscheidung! Die Batterie-Laufzeit hat sich mindestens verdoppelt, alles ist viel schneller und man kann viel mehr damit machen (Backups zum Beispiel).

Dann habe ich rsync eingerichtet und verzichte seitdem auf Daten in der Cloud. Die Ubuntu One Cloud war sowieso auf 5 GB beschraenkt und mit rsync kann ich bequem zwischen Laptop und dem Galaxy synchronisieren, was die SDcard hergibt. Meine Musik zum Beispiel oder die Photos in die andere Richtung.

Bleiben noch 2 Bereiche, die ich noch nicht in der eigenen Hand habe. Einerseits der Google Android Account mit der Kalender und Kontakte Synchronization. Die Alternative scheint zu sein, dass man sich eine Webpage mit MySQL & PHP registriert und dann mit OwnCloud die Synchronization vornimmt. Das ist im Grunde auch nicht anonym und man muss auch regelmaessig bezahlen und braucht zudem mehr Zeit fuer die Updates, Configuration etc. Mir wuerde es schon genuegen einfach lokal, innerhalb eines WiFi, LAN oder per USB Kabel 1 x pro Tag Kalender und Kontakte abzugleichen. Aber dafuer habe ich noch keine Loesung gefunden.

Auch meine Email-Adressen sind bei Providern, die wohl alle ueberwacht werden. Verschluesseln tue ich de facto nur mit einem Freund, da sonst niemand PGP/GnuPG in Verwendung hat. Die Alternativen sind IMHO entweder eine bezahlte (damit auch nicht anonyme) Adresse bei einem Provider einzurichten oder eine dieser Webmail-Angebote mit 2 MB Speicherplatz zu nutzen. Sicher vor PRISM & Co ist man damit aber auch nicht, denn alle Emails gehen trotzdem unverschluesselt ueber das Netz. Ich erwarte zudem schon einen POP3-Zugang mit mindestens 1 GB Speicherplatz.

Achja, fuer Telephongespraeche gaebe es verschluesselte Alternativen, die auch etwas bringen, wenn nicht auf einer Seite das Telephon mit irgendeiner Malware infiziert ist. Aber wenn das (Red Phone etc.) niemand sonst hat, ausser mir, bringt es im Moment auch nicht viel.

Zum Anlass der NSA-Leaks, aber vor allem zum gelockerten Datenschutz der Vorratsdatenspeicherung, habe ich meine „sichtbare Oberfläche“ verkleinert.

Das fängt an bei den Ortsdaten durch Handyfunkmasten: neben neuer Simkarte (auf einen Fantasienamen angemeldet) steht auch demnächst ein neues (gebrauchtes) Handy an. Bei der Rasterfahndung sollte ich damit schonmal nicht mehr auftauchen.

Der Weg zwischen deutscher Strafverfolgung und Apple ist recht weit, also lasse ich noch ein paar Komfortfunktionen an (Kalender- und Kontaktdaten-Sync und FindMyFriends). Abgeschaltet habe ich Photostream und iCloudBackup, die vorher meine Bewegungsdaten und persönliche Notizen preisgegeben haben. Das iPhone ist jetzt auch endlich voll verschlüsselt, der Laptop schon lange.

Auf der Kommunikationsseite sieht es katastrophal aus: Mails verschlüsseln ist schwieriger als ich dachte, und kann ich wohl auch nicht vielen meiner Kontaktpartner zumuten. GPGMail für Mac stürzt einfach nur ab. Und auch für verschlüsselte Facebook- oder GoogleTalk-Kommunikation (mit diversen zweifelhaften Browserplugins oder klobiger Konfigurationsfiles) lassen sich nur wenige begeistern.

Im Browser laufen Plugins ohnehin nur auf Mausklick, HttpsAnywhere und FacebookDisconnect sind auch schon lange dabei. Neu ist Ghostery.

Letztendlich stehen noch an: Dropbox verschlüsseln (mit BoxCryptor), guten und günstigen VPN Provider finden.

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