Unser erster Artikel über Axes Suborbitalflug-Nummer war ja relativ harmlos und diplomatisch. Erst durch einen Hinweis in den Kommentaren wurde klar, wie sehr die Wallpapers und der Werbespot, die auf der Seite angesehen/heruntergeladen werden können, Frauen als erotisch verfügbare Objekte darstellen und allein Hetero-Männer ansprechen. In Mexiko wird in den Teilnahmebedingungen darauf bestanden, daß sich nur Männer beteiligen können, während in anderen Staaten gesetzliche Regelungen solche Einschränkungen verbieten.
Nicht lustig finden die Kampagne auch einige Leute aus der Raumfahrt. Exemplarische Reaktionen hat Remco Timmermans auf storify zusammengetragen.
SpaceKate beklagt die „blokeification“ der Naturwissenschaften in den Medien, wünscht sich ein Remake des Werbespots, in dem eine Frau im Raumanzug steckt, und fordert dazu auf, für Frauen zu voten, die sich bewerben, obwohl Axe ganz offensichtlich nur Männer anspricht: Hey Lynx Apollo, women are astronauts too. (Axe heißt in UK Lynx, der Konzern ist derselbe.]
Sie hat sich auch an Unilever gewendet und folgende Antwort erhalten:
“The Lynx Apollo campaign is meant to be a humorous play on mutual attraction illustrating the impact the product will have on the opposite sex. It is designed to be exaggerated and light hearted and is absolutely not designed to demean women in any way.
As an advertiser we strive to be responsible, the competition adheres to strict internal and external guidelines. Women can enter this competition, if they were to make it through to the second round they would not be at any disadvantage.”
Übersetzt:
„Die Lynx Apollo-Kampagne soll ein humorvolles Spiel mit der gegenseitigen Anziehung sein, das illustriert, welche Wirkung das Produkt auf das andere Geschlecht haben wird. Sie ist dazu gedacht, übertrieben und fröhlich zu sein und absolut nicht dazu, Frauen in irgendeiner Weise herabzuwürdigen.
Als Werbetreibende streben wir danach, verantwortlich zu sein, der Wettbewerb folgt strikten internen und externen Richtlinien. Frauen könnten sich am Wettbewerb beteiligen, wenn sie durch die zweite Runde kommen, wären sie in keiner Weise benachteiligt.“
Wieder einmal reagieren hier die Verantwortlichen nach dem bekannten Muster: Hey, alles nur Spaß, ist doch nicht sexistisch gemeint, wir spielen doch nur mit den Stereotypen.
Unter dem Hashtag #astrogrrls machen auf Twitter Frauen auf sich aufmerksam, die sich an der Axe Apollo Space Academy beteiligen – und da bei der AASA-Marketing-Aktion eine Person auch mit mehreren Email-Adressen abstimmen kann, gibt es hier Chancen, Frauen in die nächste Runde zu voten.
Update 01.02.2013: SpaceKate hat sich an die NASA gewendet und von Rebecca Keiser, Repräsentantin der NASA im Weißen Haus für Frauen und Mädchen, das folgende Statement erhalten, das sie als Update zu ihrem oben verlinkten Artikel veröffentlicht hat:
Even today in 2013, many images of women (and stereotypes of men) in the media show that we still have a lot of work to do regarding the role of women and their importance to fields like STEM. We need to do as much as we can to project a much more realistic and positive image of women, as well as encourage more girls to enter into STEM fields. We are working hard at NASA on this effort and we hope to do even more.
Übersetzt:
Sogar heute in 2013 zeigen viele Bilder von Frauen (und Stereotypen über Männer) in den Medien, dass immer noch eine Menge Arbeit vor uns liegt, was die Rolle von Frauen und ihre Bedeutung für Felder wie MINT angeht. Wir müssen so viel tun, wie wir können, um sowohl ein viel realistischeres und positiveres Bild von Frauen zu entwerfen, als auch mehr Mädchen zu ermutigen, sich in den MINT-Bereich zu begeben. Wir arbeiten bei NASA hart an diesen Bestrebungen und wir hoffen, noch viel mehr zu tun.
Eine Antwort auf „Update: Einige Reaktionen auf AXEs Suborbital-Backlash“
[…] Meine Artikel auf femgeeks: Suborbitaler Backlash mit Axe und Update: Einige Reaktionen auf Axes Suborbital-Backlash […]