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Frauen* im Film – neue negativ Rekorde

Frauen in der Filmbranche. Hollywood. Mal wieder. Bitch Flicks twitterten vor zwei Tagen, die Repräsentation von Frauen* in Filmen ist auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Waren vor 3 Jahren noch 32, 8% der Sprechrollen Frauen* (bezogen auf die 100 erfolgreichsten Kinofilme: top 100 box office films), waren es 2012 nur noch 28,4%. Und das trotz großer, frauen*getragener Filme wie The Hunger Games, Bridesmaids oder Twilight. Ekliges Detail: die Frauen*, die auf der Leinwand waren, trugen zu 31,6% sexuell freizügige Kleidung. Höchster Prozentsatz in 5 Jahren. Der Prozentsatz der „sexuell provokant“ angezogenen weiblichen* Teenager ist mit 56,6% sogar noch höher. Ein Anstieg um 20% seit 2009.

Obwohl nachweislich mindestens genauso viele Frauen* ins Kino gehen wir Männer*, scheinen Hetero Männer* weiterhin die einzige mögliche Zielgruppe in den Köpfen vieler Hollywoodproduzent_innen und Regieseur_innen zu sein. Und diese lassen sich bekannter Weise nur mit nackter Haut locken [/sarcasm off]. Interessant hierbei: wurden die Filme von Frauen* geschrieben und/ oder hatte eine Frau* Regie geführt war eine sexualisierte Darstellung der Schauspielerinnen wesentlich weniger wahrscheinlich.

Leider ist der Frauen*anteil hinter der Kamera noch deprimierender als der vor der Kamera, wie diese tolle Infografik auf fandor.com zeigt. Bei nur 4,4% der Top 100 box office Filme zwischen 2002 und 2012 führte eine Frau* Regie. Auch hier ist der Trend eher negativ. Waren 1998 noch 9% der Filme von Regieseurinnen*, sank der Anteil 2010 auf 7% und 2011 erneut auf 5% ab. Fast kein Wunder, dass in den vergangen 85 Jahren nur 4 Mal der Regieoscar an eine Frau* ging.

Und nein, das liegt, wie ich schon mal erwähnte , nicht daran, dass etwa weniger Frauen* an Filmhochschulen ihren Abschluss machen. Viel mehr ist eine sexistische und misogyne Branche, die es Frauen* ungleich viel schwerer macht erfolgreich zu sein. Angefangen bei dummen Sprüchen, nicht-ernst-nehmen oder nicht-zutrauen bis hin zu sexuellen Übergriffen ist leider alles dabei. Nicht verwunderlich, dass viele Frauen* keine Lust haben sich dem um jeden Preis auszusetzen.

Silberstreif am Horizont? Bleibt die Independent Filmbranche. Beim größten Independent Filmfestival, dem Sundance Film Festival, führten bei 23,9% der Filme in den letzten 10 Jahren Frauen* Regie. Tendenz (tatsächlich) steigend! Dennoch, die meiste Aufmerksamkeit bekommen natürlich die großen Hollywoodproduktionen. Und das heißt leider immer wieder: die selben Geschichten, die selben Blickwinkel und die selbe ekelhaft sexualisierte Sichtweise auf Frauen*.

 

Quellen:

Von Susanne

Susanne ist zur Zeit hauptberuflich Weltenbummlerin und Bloggerin. Zuvor studierte sie Medientechnologie und arbeitet ein Jahr als Systemingenieurin beim öffentlich-rechtlichen Fernsehn. Zum Geek wurde sie vorallem über Computerspiele und die unlängst erwachte Freude am Webprogrammieren. Die Feministin in ihr ist sowohl Ergebnis einer empowernden Familie als auch eine Antwort auf die Erfahrungen mit dem Rest der Welt.

2 Antworten auf „Frauen* im Film – neue negativ Rekorde“

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